Erste Kinderfeuerwehr startet in Bocholt



Bocholt (PID). Wasser marsch! Bocholt hat die erste Kinderjugendfeuerwehr im Kreis Borken. Am Freitag stellten Stadt, Feuerwehr und Ludgerusschule das Pilotprojekt im Rahmen der offenen Ganztagsschule vor.
Geboren wurde die Idee aus dem Beirat der Feuerwehr, den es seit zwei Jahren gibt und dem auch Marcel Kolm, Leiter der Ludgerusschule, angehört. Kolm ist seit kurzem auch Mitglied der Feuerwehr, „allerdings nur passiv und es ist mir eine große Ehre“, sagt Kolm, „ich bin so stolz, dass die Kooperation geklappt hat.“
14tägig in der Offenen Ganztagsschule
10 Kinder der dritten und vierten Klassen der Ludgerusschule treffen sich jetzt alle 14 Tage und nehmen an der Feuerwehr-AG teil. Darunter auch Burak Ölmez, der am Freitag Geburtstag feierte und acht Jahre alt wurde. Feuerwehrwesten, ein Feuerwehrabzeichen und ein Büchlein mit Erste-Hilfe-Regeln gab es für den Feuerwehrnachwuchs.
Erster StadtratThomas Waschki und Thomas Deckers, Leiter der Feuerwehr, stellten Stadtkinderfeuerwehrwart Florian Enkrott, seinen Stellvertreter Dieter Renzel und die weiteren ehrenamtlichen Feuerwehrleute vor, die sich um die Kinderbetreuung kümmern werden. „Heute ist ein ganz besonderer Tag“, freute sich auch Schulleiter Kolm, „wenn wir das Projekt „Kinderfeuerwehr in der OGS“ beginnen.“ „Wir haben uns in der Vergangenheit lange Gedanken gemacht, wie wir die Nachwuchsarbeit intensivieren können“, berichtete Thomas Deckers, „mit der Gesetzesänderung besteht dazu jetzt die Möglichkeit und die haben wir genutzt.“
Helfer der Zukunft
Thomas Waschki sprach von den „Helfern der Zukunft“ und sprach die jungen Nachwuchsfeuerwehrleute direkt an: „Die Feuerwehr hat nicht nur tolle Autos und tolle Uniformen“, so Waschki, „die Feuerwehr schützt, rettet und hilft und ihr seid die Helfer der Zukunft.“
Im Feuerwehrbeirat sitzen neben Schulleitern auch Vertreter des Krankenhauses, der Fachhochschule und von Unternehmen und aus diesem Gremium wurde die Idee einer Kinderfeuerwehr mit weiterentwickelt. „Ingesamt fehlen uns im ehrenamtlichen Bereich 30, 35 Feuerwehrleute, um auch Spitzenlasten besetzten zu können“, betont Thomas Deckers.
„Die Kinderfeuerwehr gibt es seit dem 1.1.2016 per Gesetz“, berichtet Alexander von den Steinen, Bildungsreferent für Kinder- und Jugendfeuerwehr im Verband der Feuerwehren in NRW, „57 Kinderfeuerwehren gibt es bislang, neun (mit Bocholt) davon im Regierungsbezirk Münster.“ Vor allem das kindliche Interesse an technischen, naturwissenschaftlichen Dingen zöge die Kinder auch zur Feuerwehr, “ bislang war es die Branschutzerziehung, mit der wir die ganz Jungen erreicht haben, in der Kinderfeuerwehr bekommen sie die ganze Bandbreite der Leitungen der Feuerwehr mit.“ Schön sei auch die Folge, dass Kinder ihre Eltern erzögen, „Papa, da darfst Du nicht parken, die Fläche ist für die Feuerwehr“, komme dann schon mal als Anmerkung.
Kinder als Multiplikatoren
„Wir wollen nicht nur Mitgliederwerbung machen“, sagt Florian Enkrott, „wir wollen den Kindern und damit auch den Eltern das Thema Feuerwehr näher bringen, die Hemmschwelle senken und die Kinder als Multiplikatoren beim Thema „Hilfeleistung“ nutzen.“ Auf dem Progamm steht die Vertiefung der Branschutzerziehung, das Absetzen eines Notrufes, die Wach- und Fahrzeugbesichtigung und das große Thema der Ersten Hilfe.
AG der totale Brenner
„Wir haben Rückmeldungen aus den ersten und zweiten Schuljahren erhalten“, berichtet Marcel Kolm über den Andrang zur AG Kinderfeuerwehr, „können aber nur Kinder der dritten und vierten Klassen annehmen.“ Er sei als SChulleiter total dankbar, dass Ehrenamtliche mit den Kinder arbeiteten. „Es ist eine total sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die Infrastruktur hier in der Schule ist da, die Forscherboxen, die wir hier vorrätig haben können genutzt werden, ausprobieren interessiert die Kinder ja immer.“ Zwei, drei Gruppen hätte er locker voll bekommen, „aber wir fangen erst mal klein an“, ergänzt auch Thomas Deckers, „mehr können wir zurzeit nicht leisten.“ „Wenn das INteresse weiter groß ist, die Erfahrungen postiiv ausfallen“, sagt auch Thomas Waschki, „müssen wir mal schauen, wie wir das händeln, eine Lösung finden wir garantiert.“

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