20 Jahre Arbeitskreis Essstörungen im Kreis Borken



Kreis Borken. „Essstörungen sind heilbar, aber meistens nicht ohne professionelle Unterstützung“, erklärt Nina Berger, Mitarbeiterin der Fachstelle für Suchtvorbeugung beim Kreis Borken und Leiterin des regionalen Arbeitskreises Essstörungen. Der Arbeitskreis feiert nun sein 20-jähriges Jubiläum und gilt damit als eine der ältesten Vernetzungsinitiativen in NRW zum Thema „Essstörungen“. Ziel ist es, einen regelmäßigen fachlichen Austausch für Fachkräfte aus Prävention und Beratung und gemeinsame Perspektiven in der Bekämpfung von Essstörungen zu schaffen. Im Rahmen der Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“, welche seit den 1990-er Jahren stattfindet, wurde schon früh festgestellt, dass bei diesem Thema ein großes Interesse der Bevölkerung herrscht. Zum damaligen Zeitpunkt waren die unterschiedlichen Akteure jedoch kaum vernetzt, sodass Christel Sondermann, damals Mitarbeiterin der Fachstelle für Suchtvorbeugung, im Jahr 2000 den Arbeitskreis Essstörungen in Zusammenarbeit mit engagierten Mitstreiterinnen aus Beratungseinrichtungen im Kreis Borken sowie persönlichen Expertinnen, also Personen, die früher einmal selbst betroffen waren oder dies auch aktuell noch sind, gegründet hatte.
Seit 20 Jahren treffen sich die Mitglieder des Arbeitskreises nun rund viermal im Jahr, um sich über die Entwicklungen, den aktuellen Forschungsstand und die Angebote auszutauschen. Auch pflegen sie einen landesweiten Austausch mit Experten der Landesfachstelle Essstörungen in NRW. Das im Jahr 2018 veröffentlichte „Handlungskonzept Essstörungen“ vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW weist auf die Bedeutung regionaler Vernetzungsinitiativen hin. Dies zeigt, dass der Arbeitskreis mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Essstörungen leistet.
Die Ziele des Arbeitskreises Essstörungen im Kreis Borken sind neben der Vernetzung von Prävention und Beratung vor allem, die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu diesem wichtigen Thema voran zu bringen und Transparenz zu schaffen für regionale Angebote der Prävention, Beratung und Behandlung. Zudem unterstützt der Arbeitskreis bei der Entwicklung von Gruppenangeboten sowie Präventionsprojekten. Auch die Planung und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen ist ein wichtiges Ziel der Mitglieder des Arbeitskreises. In der Vergangenheit führten sie so viele Seminare und Fortbildungen durch, zum Beispiel Körperbildseminare für Betroffene oder auch regelmäßige Präventionsprojekte an den weiterführenden Schulen im Kreisgebiet. Ein Highlight sei die interaktive Wanderaustellung „Klang meines Körpers“ im Jahr 2011 gewesen, die die Präventionsarbeit in Borken bis heute nachhaltig beeinflusse, stellt Nina Berger heraus. Außerdem findet jedes Jahr im Herbst eine Fortbildungsveranstaltung für pädagogische Fachkräfte statt. Diese ist coronabedingt in diesem Jahr abgesagt worden.
Aktuell entwickelt der Arbeitskreis einen „Wegweiser Essstörungen im Kreis Borken“. Dieser soll Angebote aus den Bereichen Beratung, Behandlung und Prävention bündeln, sodass für jedes Anliegen eine regionale Anlaufstelle gefunden werden kann. „Das Thema Essstörungen liegt mir persönlich sehr am Herzen, weil ich als Sozialpädagogin immer wieder mit Betroffenen, meist jungen Mädchen, zu tun habe“, sagt Nina Berger. „Deren Leidensweg und auch der des sozialen Umfeldes hat mir noch einmal verdeutlicht, wie wichtig eine Früherkennung der Erkrankung ist.“
Im Arbeitskreis vertreten sind derzeit Fachkräfte:
– der Fachstelle für Suchtvorbeugung des Kreises Borken
– des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Borken
– des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Kreises Borken
– der Fachdienste des Caritasverbandes im Dekanat Ahaus-Vreden e.V.
– der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster
– der Frauenberatungsstelle Ahaus
– der Selbsthilfegruppe „Lebenshungrig“ Borken
– sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Heilpädagogik und Psychotherapie.
Interessierte können sich jederzeit dem Arbeitskreis anschließen. Für weitere Informationen ist die Kontaktaufnahme per E-Mail an ak-essstoerungen@kreis-borken.de möglich.
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