Kerkhoff greift von Gescher aus in Bocholter EWIBO-Debatte ein



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Der designierte CDU-Bürgermeisterkandidat in Bocholt, Thomas Kerkhoff, greift von Gescher aus in die laufende EWIBO-Debatte ein. In einer Pressemitteilung der CDU stellt er fünf Thesen zur Entscheidung in der Stadtverordnetenversammlung auf. Dabei geht auch mit der eigenen Unionsfraktion zum Teil hart ins Gericht. So stellt Kerkhoff, wie schon zuvor Stadtbaurat Daniel Zöhler, die Sachkompetenz der 100prozentigen städtischen Tochter in Frage. Im Wohnungsbau sei bei heutigen Grundstückspreisen und Baukosten sehr hohes Knowhow gefordert, um termingerecht und kosteneffizient Wohnungen zu erstellen. Dies gelte insbesondere im geförderten, sozialen Wohnungsbau. „Ob die EWIBO alle notwendigen Erfahrungen und Ressourcen für Großprojekte schon vorhält oder sehr zeitnah aufbauen kann, ist zumindest zu hinterfragen“, meint Kerkhoff. Auch hält er eine Aufgabenkritik für notwendig und erklärt: „Der Rat hat die EWIBO als städtische Tochter beauftragt notwendigen Wohnraum vorzuhalten und zu schaffen. Gleichwohl muss man sehen, ob mit der Forderung nun neben den Themen der Integration von Flüchtlingen, Qualifizierung von Arbeitskräften, Versorgung von Schülern sowie Pflege von Gebäuden und Grünanlagen das Portfolio einer städtischen Tochter nicht zu weit ausgedehnt wird. Man darf mit Aufgabenübertragungen eine Gesellschaft auch nicht überfordern.“

Selbst seinen Amtskollegen Peter Nebelo nimmt Kerkhoff ins Visier. „Sachfragen können in Dezernaten einer Stadtverwaltung unterschiedlich bewertet werden. Das ist Normalität. Dennoch ist es für die Wahrnehmung der Bürger katastrophal, wenn der Eindruck entsteht, dass es neben der Sachfrage auch um persönliche Themen unter den Verantwortlichen geht“, heißt es in der Pressemitteilung der Union. Schließlich gibt der designierte CDU-Kandidat der FDP, der sozialen Liste und den Grünen Recht, die das Verfahren selbst und die Einbringung der Sitzungsvorlage unter Umgehung der Fachausschüsse kritisiert hatten. Dazu Kerkhoff: „Vermögensrelevante Themen der Stadt müssen vor einer Behandlung in einer städtischen Gesellschaft im Rat erörtert werden.“

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