Was essen wir im Winter? Orbis macht Appetit!



Im Frühling und Sommer und bis in den Herbst, wenn alles wächst, essen wir frisches Gemüse. Angebot und Auswahl sind groß. Aber was essen wir im Winter? Es gibt traditionelle Winterspeisen – aus den Zeiten, in denen es noch kein tiefgefrorenes Gemüse gab. Das ist in Bocholt so, aber auch in anderen Ländern. Orbis stellt zwei typische Speisen für den Winter vor – die eine von hier, die andere aus Ägypten.

Grünkohl
Ein Gemüse, das hier auch im Winter wächst, ist eine bestimmte Sorte Kohl: der Grünkohl. In bestimmten Regionen Deutschlands ist die Zubereitung und das Essen von Grünkohl eine alte Tradition. Es ist so beliebt, dass es sich immer mehr verbreitet hat. Auch in Bocholt wird im Winter gerne Grünkohl gegessen.
Ursprünglich kommt der Grünkohl aus Eurasien. Er eroberte Amerika und wurde schon vor Christi Geburt in Griechenland und dann auch in Italien angebaut. Seit dem späten Mittelalter gibt es ihn auch in Deutschland.
Grünkohl soll spät geerntet werden, wenn es richtig kalt geworden ist. Dann dominiert der Traubenzucker in der Pflanze, was sie besonders schmackhaft macht. Ungekocht zählt Grünkohl zu den Lebensmitteln mit dem höchsten Gehalt an Vitamin C. Das, so sagten schon unsere Vorfahren, sei gerade im Winter sehr wichtig für die Gesundheit.
Als Spezialität gilt Grünkohl vor allem in Norddeutschland. Dort gibt es teils einen richtigen Kult. Vereine, Gruppen von Mitarbeitern aus Unternehmen oder andere Gruppen wandern an kalten Wintertagen über schmale, wenig befahrene Straßen und betreiben dabei ein Spiel mit Holzkugeln, das „Boßeln“ heißt. Wenn sie am Ziel angekommen sind, freuen sie sich auf den warmen Grünkohl, den sie dann in einem Restaurant essen. Manchmal ist das Grünkohlessen auch ein gesellschaftliches Ereignis, unter anderem mit der Ernennung eines „Kohlkönigs“ oder einer „Kohlkönigin“, was meist ein Prominenter ist. So war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits einmal „Kohlkönigin“.
In verschiedenen Regionen wird der Grünkohl unterschiedlich zubereitet. Meist werden dazu Kartoffeln, Fleisch, Speck und verschiedene Sorten Wurst gegessen. Im Münsterland, wozu auch Bocholt gehört, werden gerne fein gehackte Zwiebeln und geräucherte Mettwurst mit dem Grünkohl gekocht. Grünkohl wird auch gerne als „Eintopf“ serviert, das heißt, das alles schon im Topf miteinander vermengt wird.
Wenn nach dem Essen ein Rest Grünkohl übrigbleibt und dieser erneut aufgewärmt wird, schmeckt er besonders gut.

Orbis-Rezept (für 4 Personen)
Zutaten: 1 kg Grünkohl, 100 g durchwachsener Speck, 1 Zwiebel, 2 Esslöffel Öl, 2 (oder je nach Geschmack auch mehr) geräucherte Mettwürste, ½ Liter Brühe, 600 g Kartoffeln, 1 Prise Muskat, Salz, Pfeffer und je nach Geschmack Zucker.
Zubereitung: Grünkohl gut waschen und in feine Stücke zerteilen. Speck fein würfeln. Zwiebel schälen und fein in Würfel schneiden. In einem ausreichend großen Topf Öl erhitzen und darin Speck und Zwiebeln anbraten. Grünkohl dazugeben und umrühren. Mettwürste auf den Kohl legen, Brühe langsam hinzugießen und zum Kochen bringen. Topf mit Deckel verschließen und das Essen bei niedriger Hitze 30 Minuten köcheln lassen. Kartoffeln schälen, waschen, in mittelgroße Stücke schneiden und unter den Grünkohl rühren. Mettwürste mit einer Gabel anstechen. Das Ganze im Topf mit Deckel weitere 30 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Mettwurst herausnehmen und in Scheiben schneiden. Zurück in den Topf geben. Das Ganze mit Muskat, Salz und Pfeffer und je nach Geschmack Zucker abschmecken. Eventuell zu viel Flüssigkeit abgießen und servieren.
Eine Variante, die vor allem in Ostfriesland beliebt ist: 1 Esslöffel Hafergrütze mitkochen. Stattdessen kann man auch Graupen nehmen.

Ägyptische Gelbe Linsensuppe
Bei der Erwähnung der Wintersaison fällt einem sofort eine Reihe von Gerichten ein, die jedes ägyptische Zuhause vergessen lassen. Darunter vor allem die Gelbe Linsensuppe, die zu den bekanntesten Winternahrungsmitteln gehört. Zum einen, weil sie Wärme spendet, zum anderen auch wegen ihres im Vergleich zu anderen Lebensmitteln günstigen Preises. Und schließlich ist sie aufgrund ihrer schnellen Zubereitung im Winter die perfekte Wahl für Hausfrauen oder Hausmänner. „Mit dieser köstlichen warmen Suppe können wir unseren Körper vom kalten Winter in der ägyptischen Wüste wärmen, und der menschliche Körper verewigt sich wie die alten Ägypter…“, sagt Mossad vom Orbis-Team. Er muss es wissen, denn er stammt aus Ägypten.

Orbis-Rezept (für 4-6 Personen)

Zutaten: 1/2 kg Linsen, 2 Zwiebeln, schwarzer Pfeffer, Salz, 1 Prise Kreuzkümmel, 1 Esslöffel Butter, 2 Esslöffel getrocknete Minze, Saft einer Zitrone, 1/2 Kilo Rindswürste, je nach Geschmack Nudeln.

Zubereitung: Die Zwiebeln in Ringe schneiden. Die Butter in die Zwiebelringe geben. Die Linsen gut waschen und mit der Butter und den Zwiebeln vermengen. Soviel Wasser oder Brühe hinzugeben, dass alles gut bedeckt ist. Zunächst auf einem starken Feuer (bei starker Hitze) aufkochen. Wer möchte, kann die Suppe danach durch ein Sieb passieren. Dann die Würste und bei Bedarf die Nudeln hinzugeben und etwa 20 Minuten lang leicht köcheln lassen. Berücksichtigen Sie dabei gegebenenfalls die Zugabe von Wasser oder Brühe. Mit den Gewürzen und der Zitrone abschmecken.
Die Suppe mit gerösteten Baguettestücken servieren.

Orbis wünscht guten Appetit!

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