Bischof eröffnet Josefkirche neu



Trotz der Krisen in der Kirche und der Corona-Pandemie nicht zu resignieren, sondern einen neuen Aufbruch zu wagen, dazu ermutigte Münsters Bischof Dr. Felix Genn die Gläubigen der Pfarrei St. Josef. Der Bischof war am 29. November nach Bocholt gekommen, um nach knapp zehnmonatiger Renovierung und Sanierung in einem festlichen Gottesdienst die Josefkirche wiederzueröffnen. Liturgischer Höhepunkt dabei war die Altarweihe. Wegen der an-haltenden Corona-Pandemie durften nur wenige Gemeindemitglieder und Gäste den Gottesdienst

In seiner Predigt wandte sich Bischof Genn besonders an die Kinder in der Kirche und vor den Bildschirmen zu Hause. Mit wenigen Sätzen erklärte er ihnen und natürlich auch den Erwachsenen, wofür Wasser, Öl und Feuer stehen, die vor allem bei einer Altarweihe im übertragenen Sinn gebraucht werden. Ohne Wasser, so der Bischof, könne niemand leben: „Es erinnert uns aber auch an unsere Taufe, bei der wir durch das Wasser des Lebens in die Gemeinschaft mit Gott aufgenommen worden sind.“ Im Gedenken daran, und dass der Tod für Christen nicht das Ende bedeute, werde beim Betreten einer Kirche oftmals ein Kreuzzeichen mit Weihwasser gemacht.

Das Chrisamöl, mit Balsam verfeinertes Olivenöl, symbolisiere vor allem Stärkung und wohltuende Düfte. Das dritte Zeichen, das Feuer, sei besonders eindrucksvoll, versprach der Bischof – und damit, wie sich später zeigte, nicht zu viel. Doch vorher bat er die Gemeindemitglieder von St. Josef, den Schwung des Neuanfangs mitzunehmen, um so Menschen für den Glauben zu begeistern: „Zeigen wir anderen, dass es sich lohnt, Christ zu sein.“

Dass man Feuer und Flamme für Gott sein kann, bewies der Bischof bei der anschließenden Altarweihe sehr anschaulich. Zuvor mussten jedoch noch die Reliquien der Heiligen Auctus und Eulogius sowie des Seligen Clemens August Kardinal von Galen in den Altar eingelassen werden. Dann besprengte Genn den Altar mit Weihwasser. Bekleidet mit einer Schürze goss er an fünf Stellen, als Erinnerung an die fünf Wundmale Christi, kostbares Chrisamöl auf den Altartisch und verrieb dies mit seinen Händen. Auf die fünf Stellen kamen Dochte mit Weihrauch, die der Bischof und der leitende Pfarrer Andreas Hagemann mit dem Licht der Osterkerze entzündeten. Anschließend feierte Genn gemeinsam mit Pfarrer Hagemann die erste Eucharistie an dem neu geweihten Altar.

Schon zu Beginn der Liturgie hatte der Bischof den Ambo mit Weihwasser besprengt und stellvertretend einer Lektorin aus der Pfarrei das Lektionar zur Verkündigung des Wortes überreicht.

Vor dem Segen bedankte sich Pfarrer Hagemann bei allen, die an der Renovierung der Kirche auf ihre Weise mitgewirkt haben – den Fachfirmen, den Architekten, den ehrenamtlichen Gremienvertretern, den Mitarbeitern der Zentralrendantur und der Bischöflichen Bauabteilung in Münster: „Danke für ein gutes Zusammenspiel!“ Noch vor zwei Tagen, verriet Hagemann, habe niemand geglaubt, dass bald schon die Wiedereröffnung der Josefkirche gefeiert werden könne. Mit dem Abschluss der Arbeiten appellierte der Pfarrer an die Gemeinde, die neu gestaltete Kirche nicht als bloßes Bauwerk aus Steinen zu sehen, sondern „als Haus der Begegnung zwischen Gott und den Menschen“.

Text und Foto: Bistum Münster

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