Durchsuchungen nach Massenschlägereien auch in Heiden



Ende September versetzten kurz vor Mitternacht bis zu 100 Personen Passanten und Anwohner am Bahnhof Sterkrade in Unruhe. Mit Latten und Stöcken bewaffnet und teilweise vermummt, kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen den Gruppierungen. Die ersten Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass die Beteiligten der Problemfanszene verschiedener Fußballvereine zuzurechnen sind.

Die Ermittlungskommission „EK Rampe“ der Polizei Oberhausen übernahm am Folgetag die Untersuchungen und fahndete landesweit nach Zeugen, Handyaufnahmen und Bildern der Tat.

Die Ermittlungsergebnisse deuteten schnell darauf hin, dass es sich bei den Tatverdächtigen um Gewalttäter aus der Hooligan-Szene handeln könnte.

Schon zwei Wochen später durchsuchten Polizei Oberhausen und Staatsanwaltschaft Duisburg zeitgleich zehn Objekte von Tatverdächtigen in Oberhausen, Essen, Dinslaken und Iserlohn. Umfangreiche Beweismittel konnten sichergestellt werden. Mehrere Personen wurden erkennungsdienstlich behandelt

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg ordnete das Amtsgericht Duisburg jetzt erneut die Durchsuchung von insgesamt 31 Wohnungen von Tatverdächtigen in Oberhausen, Essen, Bochum, Duisburg, Kreis Wesel (Dinslaken und Hünxe) und Kreis Borken (Heiden) an.

In einer konzertierten Aktion betraten die Oberhausener Ermittler, unterstützt von Polizisten der lokalen Polizeibehörden, am frühen Morgen (3.3.) zeitgleich alle Wohnungen und durchsuchten sie nach Beweismitteln.

In den Objekten trafen sie insgesamt 27 Tatverdächtige an. Die Männer im Alter von 17 bis 35 Jahren wurden erkennungsdienstlich behandelt und konnten anschließend entlassen werden. Gegen Sie wird nunmehr wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Bisher identifizierte die Ermittlungskommission bereits mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen, die an der tätlichen Auseinandersetzung am Sterkrader Bahnhof beteiligt gewesen sein sollen. Bei den insgesamt 41 Wohnungsdurchsuchungen in acht Städten stellten die Ermittler umfangreiches Beweismaterial, u. a. Mobilfunkgeräte sicher.

Insgesamt 34 Personen wurden im Rahmen der Ermittlungen bisher erkennungsdienstlich behandelt.

Mit den noch weiter andauernden Ermittlungen sendeten Polizei und Justiz ein klares Zeichen an die gesamte Hooligan-Szene: „Gewaltexzesse in unseren Städten werden konsequent und zeitnah verfolgt und bleiben nicht ohne spürbare Konsequenzen für die von Beteiligten.“

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