Haushalt 2021: Mehr Schulden, mehr Unwägbarkeiten und mehr Personal



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

23,2 Millionen Euro fehlen (eigentlich) im kommenden Jahr in der Stadtkasse. Weil das Land aber wegen Corona einen Steuertrick anwendet und den Kommunen erlaubt, die Verluste über 50 Jahre abzuschreiben, mindert sich das zu erwartende Minus auf lediglich 11,4 Millionen. „Ein zwei schlechte Haushaltsjahre können wir verkraften. Mehr aber auch nicht“, kommentierte Reinhard Heidemann vom Fachbereich Finanzen heute Abend bei Einbringung des Haushaltes 2021 in die Stadtverordnetenversammlung.

Bei der Vielzahl der Aufgabe habe Bocholt kein Finanz-, sondern eher ein Planungs- und Umsetzungsproblem, ergänzte Heidemann. Die Verwaltung will dem mit der Schaffung von ingesamt 26 neuen Stellen im laufenden und kommenden Jahr begegnen. Der sprunghafte Anstieg der Personalkosten belaste die Kasse zusätzlich, hieß es.

Sowohl bei den Schulden als auch beim so genannten Darlehenskorridor und beim Sonderbudget für das Rathaus seien schon jetzt Grenzen erreicht. Und dabei wisse man noch nicht einmal, wie sich Corona langfristig auf die Wirtschaft und damit die Gewerbesteuerzahlungen auswirken werde, sprach Heidemann auch die zahlreichen Unwägbarkeiten an.

Insgesamt jedoch „steht unsere Stadt weiter gut gut da“, hatte zuvor Bürgermeister Peter Nebelo gemeint. Er warnte vor eine Entwicklung Bocholts blockierende „Schwarzmalerei“.

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