Kampf gegen Eichenprozessionsspinner: 80 Nistkästen hängen schon



80 Nistkästen hängen schon, 20 weitere folgen noch. Die Meisen können kommen und sich über die Raupen des Eichenprozessionsspinners hermachen. Die Idee stammt aus den Niederlanden. Dort soll in Straßenzügen mit Eichenbestand, in denen viele Meisen nisten, weniger Raupenbefall beobachtet worden sein.
Ob das tatsächlich funktioniert, will man nun auch in Bocholt testen. An vier ausgesuchten Stellen im Außenbereich – „Beltingshof“ (Mussum), „Tenbensel“ (Suderwick), „Bettingsbusch“ (Spork) und Schüttensteiner Weg/Düstere Stiege (Liedern) – werden bis zu 100 Nistkästen für Meisen aufgehängt. Das Kalkül dahinter: Während der Brut- und Nistzeit steht bei den Vögeln zur Aufzucht ihrer Jungen u.a. der Eichenprozessionsspinner auf dem Speiseplan. Kleiner Haken: Die Raupe ist für die Meisen nur solange als Nahrung interessant, solange sie keine Brennhaare gebildet hat.
Die Aktion erfolgt in Absprache mit dem hiesigen Naturschutzbund (NABU). Der NABU selbst bewirbt ebenfalls den Einsatz von Meisen- und Fledermauskästen als natürliche Methode zur Verringerung der EPS-Bestände (Informationen unter www.nabu-borken.de/spinner <www.nabu-borken.de/spinner> ). Der NABU richtet sich dabei an Privatpersonen, wogegen die Verwaltung für die öffentlichen Straßen und Plätze zuständig ist.
Verwaltung und NABU werden die Teststandorte beobachten, um den Erfolg der Meisen-Methode anschließend zu messen. „Danach wird entschieden, ob im nächsten Jahr eine Ausweitung auf weitere Bereiche vorstellbar ist“, sagt Ralf Deller, stellvertretender Leiter des städtischen Fachbereichs für Öffentliche Ordnung.

Text und Foto: Stadt Bocholt

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