„Kein Abschluss ohne Anschluss“



Das landesweite Vorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule – Beruf in NRW“ (KAoA) verfolgt das Ziel, junge Menschen auf den Start in die berufliche Ausbildung oder das Studium vorzubereiten. Der Kreis Borken setzt die entsprechenden Vorgaben bereits seit 2012 gemeinsam mit den weiterführenden Schulen und anderen Institutionen im Kreisgebiet um. Rund 100 Gäste kamen in der Hans-Christian-Andersen-Schule in Südlohn zusammen, um sich über die bisherige Einführung des KAoA-Prozesses in den Schulen im Kreis Borken auszutauschen und das Vorhaben weiterzuentwickeln. Eingeladen dazu hatten die Bezirksregierung Münster, das Schulamt für den Kreis Borken und die Kommunale Koordinierungsstelle KAoA alle weiterführenden Schulen und Berufskollegs im Kreisgebiet, Schulleitungen sowie Koordinatorinnen und Koordinatoren für die berufliche Orientierung und Dezernenten der Bezirksregierung Münster.
„Die Integration von beruflicher Orientierung in den Kernbereich der Schule wird immer wichtiger, ist aber zugleich eine Herausforderung“, sagte Beate Schwingenheuer von der Bezirksregierung Münster und Mitglied in der KAoA-Steuerungsgruppe im Kreis Borken. Eine gute berufliche Orientierung erfordere den Blick auf die Individualität und Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Dabei sei auch immer die Heterogenität der Schülerschaft zu berücksichtigen.
„Es ist wichtig, dass Schulen mit außerschulischen Partnern wie der Arbeitsagentur, Bildungsträgern und regionalen Betrieben zusammenarbeiten“, hob Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport der Kreisverwaltung Borken und zuständig für die Kommunale Koordinierungsstelle KAoA im Kreis Borken, hervor. Das bedeute aber auch, dass Schulen sich auf Systeme mit anderen Rahmenbedingungen und Zeitplanungen einlassen müssen, damit Schülerinnen und Schüler möglichst viele Praxiserfahrungen sammeln können. So müssen beispielsweise für die verpflichtenden dreitägigen Berufsfelderkundungen Termine und Zeiten zwischen Schulen und Betrieben beziehungsweise Bildungsträgern abgestimmt werden.
Nach den inhaltlichen Inputs tauschten sich die Teilnehmenden in sechs Arbeitsgruppen zu spezifischen Herausforderungen bei der Umsetzung von KAoA in den Schulen aus. Beate Schwingenheuer bedankte sich abschließend für das Engagement der Schulen. KAoA sei ein Prozess und stelle in seiner Komplexität eine große Aufgabe dar. Es seien im Kreis Borken jedoch viele positive Ergebnisse vorhanden. Die Umsetzung müsse qualitativ noch weiter vorangebracht werden, um Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf den Start in die berufliche Ausbildung oder das Studium vorzubereiten.
Zum Hintergrund:
Seit dem Schuljahr 2012/2013 wird „Kein Abschluss ohne Anschluss“ im Kreis Borken an Schulen für rund 4.000 Schülerinnen und Schüler pro Jahrgang umgesetzt. Alle jungen Menschen ab der 8. Klasse durchlaufen ein verbindliches und systematisches Programm zur beruflichen Orientierung.
Die Aufgabe der Schulakteure ist es, die schulischen KAoA-Angebote umzusetzen. Den Koordinatoren der beruflichen Orientierung in den Schulen kommt dabei – als Schnittstelle nach innen und in der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern – eine besondere Rolle zu. Darüber hinaus setzt KAoA voraus, dass die Schulleitung und das Kollegium aktiv an dem Programm mitwirken. So beispielsweise bei der Beteiligung von Eltern oder auch beim Aufbau von Beratungsstrukturen für Schülerinnen und Schüler. Basis dafür ist eine abgestimmte innerschulische Aufgabenverteilung.

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