Landesanstalt für Medien und Stiftung für Lokaljournalismus fördern Projekt „Made in Bocholt“



BOCHOLT/DÜSSELDORF. Die Landeanstalt für Medien fördert gemeinsam mit der Stiftung für Lokaljournalismus Vor Ort NRW vielversprechende Projekte und innovative Ideen in Nordrhein-Westfalen. Als solches schätzen die beiden Organisationen auch die Bocholter Online- und Social-Media-Plattform „Made in Bocholt“ ein. Grund genug, dem Gründer Berthold Blesenkemper jetzt einen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro zu gewähren. Das Geld ist zweckgebunden und muss zur Finanzierung von Beratungs- und Coaching-Leistungen ausgegeben werden. „Und damit kommt es gerade recht“, freut sich der Bocholter Journalist und Digitalexperte. Er plant, das Portal mit seinen mehr als 13.000 Abonnenten weiter auszubauen und zu professionalisieren. Bereits im vergangenen November war Made in Bocholt als „beste neue Stimme im Lokalen“ mit dem mit 2.500 Euro dotierten „Vor Ort NRW-Preis 2017“ ausgezeichnet worden.

Für Berthold Blesenkemper gilt es, in Zukunft zwei wichtige Fragen zu beantworten. Welche Rolle sollen Portale wie Made in Bocholt in der Bürgerinformation spielen? Und wie lässt sich deren Arbeit dauerhaft und nachhaltig finanzieren? „Der Bedarf an dieser neuen Form des Journalismus ist auf jeden Fall vorhanden“, so der 57-Jährige. Denn insbesondere lokalpolitische Berichte und Kommentare würden mehr und mehr hinter vergleichsweise teuren Abo- und Bezahlschranken, so genannten Paywalls, verschwinden. Somit seien aber oft mehr als die Hälfte der Bürger – und hier vor allem Jüngere – von wichtigen Informationen ihres Lebensalltags so gut wie abgeschnitten. Zudem fehlten in vielen Kommunen Alternativen zu den klassischen Medien, meint Blesenkemper.

Auf der anderen Seite scheitern zahlreiche journalistische StartUps immer wieder an der Finanzierung. „Entweder die Gründer kümmern sich ums Geldverdienen, dann haben sie keine Zeit für Berichterstattung und die Portale werden unattraktiv, oder es ist genau umgekehrt“, erläutert der Bocholter. Auch Made in Bocholt steht vor diesem Dilemma. „Wir könnten deutlich mehr eigene Beiträge, Wirtschaftsreportagen, Fotodokumentationen oder Videointerviews produzieren. Genau die werden nämlich mit Abstand am häufigsten abgerufen. Aber leider fehlt uns trotz einiger treuer Werbekunden einfach Geld, um Mitarbeiter einzustellen und somit noch mehr zu leisten“, berichtet der Made-in-Bocholt-Chef.

Die Förderung der LfM und der Stiftung vor Ort NRW will er nun dafür einsetzen, nach neuen Formen der Finanzierung zu suchen und den Vertrieb sowie das Eigenmarketing auszubauen. „Am liebsten würde ich die Umsetzung als studentisches Projekt mit einer Fachhochschule oder Uni umsetzen“, so der 57-Jährige weiter. Erste Versuche, passende Partner zu finden, sind bislang allerdings gescheitert.

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