Mobilitätskonferenz im Borkener Kreishaus



Kreis Borken. „Mobilitätsstationen“ und „On-Demand-Verkehre“ standen im Mittelpunkt der jüngsten Mobilitätskonferenz, die jetzt auf Einladung des Kreises im Borkener Kreishaus stattgefunden hat. Dabei ging es vor allem darum, wie in den Städten und Gemeinden diese Themen künftig konkret angepackt werden können. Fachleute bezogen in der Tagung dazu Stellung und standen auch für Diskussionen zur Verfügung. Daher war es nicht überraschend, dass zahlreiche Kreistagsmitglieder und sachkundige Bürger sowie Vertreter der kreisangehörigen Kommunen, darunter mehrere Bürgermeister, von Verkehrsunternehmen, Stadtwerken, Bürgerbusvereinen und Taxiunternehmen der Einladung zur Konfererenz gefolgt waren.
Kreisverkehrsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow hieß die Gäste willkommen und erläuterte eingangs die von der Kreispolitik vorgegebene Aufgabenstellung der Mobilitätskonferenz: „Kommunen, Kreis und weiteren Akteuren im Bereich Verkehr wird damit eine gemeinsame Plattform geboten, wo sie praktische Fragen zur Verknüpfung von Mobilität per Bahn, Bus, PKW und Rad „unter dem Dach“ einer Mobilstation erörtern und Formen der Zusammenarbeit ausloten können.“ Mit dem Hinweis „vor allem spannend gerade für die letzte Meile“ leitete sie dann zum zweiten Schwerpunktthema der Konferenz, die „On-Demand-Verkehre“, über.
Das seien gerade für den ländlichen Raum wichtige Angebote, hob Dr. Gerswid Altenhoff-Weber, Leiterin des Fachbereichs Verkehr der Kreisverwaltung, hervor. „Kreistag und Kreisverwaltung messen der Mobilitätsthematik große Bedeutung bei“, erklärte sie. Schließlich sei Mobilität die Grundlage zur selbstbestimmten Lebensgestaltung. Der Kreis verfolge daher folgende Ziele: Die Mobilität aller Bürgerinnen und Bürger des Kreises soll – unabhängig von Einkommen, Alter und körperlicher Beeinträchtigung – verbessert, erleichtert und auch ohne eigenen PKW ermöglicht werden. Zudem sollen die Zahl der Unfälle und die verkehrsbedingten Emissionen deutlich verringert werden. Mit Blick auf diese Rahmenvorgaben können laut Dr. Altenhoff-Weber „Mobilstationen“ und „On-Demand-Verkehre“ eine Wende in der Mobilität in besonderer Weise fördern und ermöglichen.
Ute Jansen vom Verkehrsunternehmen „Ruhrbahn“ berichtete dann über praktische Erfahrungen mit der Errichtung und dem Betrieb von Mobilstationen. Für die Umsetzung vor Ort stellte Judith Peters vom „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ Fördermöglichkeiten vor und bot den Kommunen konkrete Unterstützung bei der Beantragung an.
Alina Klanke vom Projektbüro „Mobiles Münsterland“ führte anschließend in das Thema „On-Demand-Verkehre“ ein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten dabei auch moderne Begriffe wie „Ride-Hailing“ (Taxifahren) und „Ride-Sharing“ (Mitfahrgelegenheit) kennen. Markus Pellmann-Janßen von „ioki Inspiring Smart Mobility“ beeindruckte mit seiner Vorstellung von intelligent und bedarfsgesteuerten „Shuttle-Services“. Diese binden in Pilotkommunen bereits kleine Dörfer und Außenbereiche an den ÖPNV an.
Die anschließende Podiumsdiskussion mit Michael Klüppel (Abteilungsleiter Verkehrsmanagement bei der RVM), Norbert Nießing (1. Beigeordneter der Stadt Borken), Detlef Termath (Bocholter Taxiunternehmer), Alina Klanke und Markus Pellmann-Janßen zeigte, dass solche neuen „On-Demand-Angebote“ Chancen für eine Mobilitätsverbesserung auch im Westmünsterland bieten. Sie müssen allerdings umsichtig in die bestehenden Strukturen vom örtlichen Taxigewerbe und den Verkehrsunternehmen eingebunden werden. Durch eine enge Zusammenarbeit von Kommunen und Kreis können die ersten Schritte in diese Richtung auf jeden Fall leichter bewältigt werden, hieß es abschließend.

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