Nach Bürgermeister-Konferenz: Landrat Dr. Zwicker ruft in Sachen Corona-Virus zur Besonnenheit auf



Kreis Borken. Vor dem Hintergrund des in NRW nachgewiesenen Coronavirus hat heute Vormittag Landrat Dr. Kai Zwicker die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden ins Borkener Kreishaus eingeladen. Dabei informierten er und seine Fachleute – insbesondere aus dem Kreisgesundheitsamt – zum einen über den aktuellen Sachstand. Derzeit (Stand: 28.02.2019, 15 Uhr) gibt es keinen Infektionsfall im Kreis Borken. Zum anderen stimmten sich die Vertreter des Kreises und der Kommunen über das Vorgehen für den Fall ab, dass das Coronavirus im Kreis Borken nachgewiesen wird.
Landrat Dr. Kai Zwicker erklärte zudem: „Wir nehmen die aktuelle Lage sehr ernst, bitten allerdings die Bürgerinnen und Bürger um Besonnenheit.“ Das Westmünsterland ist von der aktuellen Situation bislang nicht betroffen. Sollte sich die Lage ändern, werde der Kreis gemeinsam mit dem zuständigen NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) die Öffentlichkeit unverzüglich informieren.

Der Kreis Borken hat sich seit Längerem auf das mögliche Auftreten des neuartigen Coronavirus vorbereitet. Das Kreisgesundheitsamt ist mit dem Rettungsdienst, den heimischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten in Kontakt und hat ihnen entsprechende Handlungsempfehlungen gegeben. Die Krankenhausstandorte des Klinikums Westmünsterland in Ahaus, Bocholt und Borken sowie das St. Antonius-Hospital in Gronau erfüllen die Voraussetzungen zur Aufnahme von Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Zu deren Isolierung und Behandlung sind dort Vorkehrungen getroffen.
Bei dem Vorgehen orientieren sich alle Beteiligten an den aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Beim Auftreten von Verdachtsfällen werden dessen Hygiene-Hinweise umgesetzt. So soll eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Als Verdachtsfälle gelten Personen mit entsprechenden Atemwegs-Symptomen (unter anderem Fieber, Husten, Atemnot), die entweder Kontakt zu einem bestätigten Fall hatten oder sich in den letzten 14 Tagen vor Auftreten der Beschwerden in den Risikogebieten aufgehalten haben.
Zum Thema Coronavirus gibt der Kreis Borken im Internet Informationen unter www.kreis-borken.de/coronavirus. Dort finden sich auch Links zu den Gesundheitsministerien von Bund und Land, zum Robert-Koch-Institut und zur Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Der Kreis Borken hat eine eigene Hotline mit der Telefonnummer 02861/82-1091 freigeschaltet, unter der montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr Auskünfte zum Coronavirus erhältlich sind.
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat eine Telefon-Hotline für Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen geschaltet: Telefonnummer: 0211/855-4774. Die Hotline steht montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr für Anfragen zur Verfügung.
Die Kassenärztliche Vereinigung hat unter der Telefonnummer 116117 eine Patienten-Hotline für „Corona“ für das jetzige Wochenende eingerichtet. Hier beraten dann Ärzte Anrufer, die Sorge wegen Corona haben. Anrufer müssen allerdings mit Wartezeiten rechnen. Es gelten folgende Telefonzeiten:
Freitag, 28.02.2020: 15 – 22 Uhr
Samstag, 29.02.2020: 8 – 22 Uhr
Sonntag, 01.03.2020: 8 – 22 Uhr

Verhaltenshinweise:
Zum Schutz vor Ansteckung sollte auf eine gute Handhygiene, also häufiges und längeres Händewaschen, geachtet sowie bei einer Erkältung in Einmal-Taschentücher oder die Armbeuge gehustet und geniest werden.
Sollte jemand Erkältungssymptome jeder Schwere, starken Husten, Fieber und Atemnot bemerken, rät das Kreisgesundheitsamt als Vorsichtsmaßnahme, den Hausarzt anzurufen und möglichst Kontakt zu anderen Menschen zu vermeiden, bis vom Hausarzt – ggf. in Verbindung mit dem Kreisgesundheitsamt – eine Klärung über das weitere Vorgehen herbeigeführt ist und dann notwendige Maßnahmen getroffen werden können. Diese Symptome könnten allerdings auch durch die Grippe (Influenza) ausgelöst werden. Das Kreisgesundheitsamt bittet in diesem Zusammenhang ausdrücklich darum, dass möglicherweise betroffene Patienten nicht ohne – telefonische – Absprache in die Hausarzt-Praxis und ins Krankenhaus fahren.
Zum Hintergrund:
Für die meisten jungen Menschen oder Menschen im mittleren Alter ist das Virus laut Gesundheitsexperten nicht lebensgefährlich, wenn sie grundsätzlich gesund sind. Viele der Erkrankten zeigen vermutlich nur einen Infekt der oberen Atemwege, also erkältungsähnliche Symptome. Bei den bisher gut dokumentierten Fällen allerdings weiß man: Gefährlich ist das Coronavirus für ältere Menschen und die mit Vorerkrankungen. Es gibt bisher kaum schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen, Männer sind ein wenig stärker betroffen als Frauen.

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