Neutorplatz: P&C zieht sich als Investor zurück und mietet neue Filiale



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Gemeinsam wollten sie am Neutorplatz neu bauen – die Stadtsparkasse im vorderen Bereich einen Hauptgeschäftsstelle, Peek & Cloppenburg im südlichen Teil des Grundstückes eine große Filiale. Jetzt hat es sich die Bekleidungshauskette anders überlegt. Sie bekennt sich zwar weiterhin ausdrücklich zum Standort, zieht sich aber als Investor zurück und wird künftig nur noch als Mieter für die jetzt von der Stadtsparkasse allein zu entwickelnden Einzelhandelsflächen auftreten. „Die für die Realisierung des Bauprojektes erforderliche Baugenehmigung wurde seitens der zuständigen Genehmigungsbehörde an Bedingungen geknüpft, die für Peek & Cloppenburg nicht annehmbar waren“, erklärte Ernst-Albrecht von Hake, Leiter der Unternehmenskommunikation des Unternehmens, zur Begründung.

Zum Hintergrund: Ursprünglich hatten beide Partner wohl separate Tiefgaragen bauen wollen. Dann aber stellten sie fest, dass eine große gemeinsame Anlage weitaus günstiger ist. Die geänderten Pläne stießen allerdings auf den Widerstand der Stadt Bocholt. Die Baugenehmigungsbehörde bestand nach Informationen von Made in Bocholt auf eine so genannte Vereinigungsbaulast. Mit einer solchen Regelung werden zwei Grundstücke baurechtlich zusammengefasst. Der Vorteil: Hindernisse wie zum Beispiel Abstandsflächen an den gemeinsamen Grundstücksgrenzen oder auch einzeln betrachtet begrenzte Überbauungsgrößen werden ausgeräumt. Im Gegenzug wird die Vereinigungsbaulast im Grundbuch eingetragen. Das macht eventuell einen späteren Verkauf erklärungsbedürftig und wirkt sich dadurch in einigen Fällen sogar wertmindernd aus.

Offenbar sperrte sich P&C entschieden gegen diese Lösung. Das hatte zuletzt zu Verzögerungen des Projektes geführt, die wiederum wildeste Spekulationen auslösten. Die Stadtsparkasse, die gestern keine Stellung nahm, muss nun die Investition allein stemmen, bekommt dafür im Gegenzug langfristig Miete. Damit sind aber auch die Hürden für einen Baubeginn ausgeräumt. Wie berichtet, soll es kommende Woche am Neutorplatz mit der Einrichtung der Baustelle weitergehen (siehe eigener Bericht).

Rendering: Kleihues + Kleihues, Dülmen

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