Trotz Deckelung durch den Rat: Ewibo hebt Preise für Schulessen bis 2020 um 45 Cent an



Von Berthold Blesenkemper

Die Ewibo hat die Preise für rund 50.000 Schulessen, die sie jährlich für die Mensen am Benölkenplatz und in der Gesamtschule kocht, um 25 Cent auf 4,20 Euro angehoben. Kommendes Jahr will sie noch einmal 20 Cent mehr verlangen. Das kündigte Geschäftsführer Berthold Klein-Schmeink gegenüber dem BBV an. Er begründete diese Entscheidung mit allgemeinen Kostensteigerungen. In der Politik sorgt das für zum Teil heftige Reaktionen. Sebastian Brinkmann, Fraktionsmitglied der Freien Demokraten im Rat, fordert ein klares Umdenken: „Wenn die EWIBO es nicht schafft, trotz einer zusätzlichen Förderung ihre Preise einzuhalten, muss das Angebot neu ausgeschrieben werden“.

Schon einmal hatte sich die Ewibo in Sachen Schulessen den Zorn einiger Stadtverordneten zugezogen. Sie hatte vier Jahr lang 3,95 pro Essen kassiert, obwohl der Rat den Preis bei 3,90 Euro festgesetzt hatte. Bis zu 10.000 Euro hatten die Eltern auf diese Weise zu viel gezahlt. Die neuerlichen Preiserhöhungen scheinen ebenfalls nicht abgesprochen zu sein, werden laut Berthold Klein-Schmeink allerdings durch den Rahmenvertrag mit der Stadt gedeckt. Das zumindest brachte der Ewibo-Geschäftsführer gegenüber dem BBV zum Ausdruck.

Währenddessen mehrt sich die Kritik. Denn die Ewibo verlangt nicht nur 4,25 Euro pro Essen von den Eltern, sondern kassiert von der Stadt zusätzlich bis zu 5,69 Euro Zuschuss. Damit würde das Mensaessen nach weitere Preissteigerungen im kommenden Jahr teilweise über 10 Euro kosten. Zum Vergleich: Im bundesweiten Durchschnitt liegen die Vergleichskosten bei 5,48 Euro, wie die DGE-Studie zu Kosten- und Preisstrukturen in der Schulverpflegung (KuPS) aufzeigt.

Die ABH GmbH als privater Caterer in Bocholt, die unter anderem das Rathausrestaurant und die Israhel-van-Meckenem-Realschule beliefert, rechnet inklusive Zuschuss insgesamt bis zu 6,54 Euro ab. Auch sie kämpft nach eigenen Angaben mit Kostensteigerungen. An Preissteigerungen allerdings werde momentan nicht gedacht, erklärte die ABH-Geschäftsführung gegenüber Made in Bocholt.

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