Verwaltung: Rathaussanierungskosten liegen heute bei 56,27 Millionen Euro



Unser LIVETICKER aus der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses:

+++ 18:45 Uhr +++ Fazit der Verwaltung: Die Sanierung des Rathauses mit Kulturzentrum inklusive Aufstockung „erscheint als sicherste und wirtschaftlichste Variante“
+++ 18:21 Uhr +++ Ein Neubau des Rathauses inklusive Theater würde mit Abrisskosten und mit dem Geld, das jetzt schon in die Rathaussanierung geflossen ist, voraussichtlich 102 Millionen Euro kosten. Seltsam: Bei der Machbarkeitsstudie vor zwei Jahren waren noch 45 Millionen Euro genannt worden
+++ 18:14 Uhr +++ Der Kauf des Gigaset-Gebäude kommt auch nicht in Frage. Zu viele offenen Fragen.
+++ 18:13 Uhr +++ Ein Umzug in die alte Sparkassenzentrale am Markt ist schon mal keine echte Alternative, so Kerkhoff.
+++ 18:05 Uhr +++ Jetzt geht es um alternative Varianten wie etwa Abriss und Neubau. Bürgermeister Kerkhoff übernimmt wieder.
+++ 18.00 Uhr +++ Jetzt ist es raus: Die Kostenplanung liegt derzeit bei 56,27 MILLIONEN EURO. Sie ist aber nach wie vor nur vorläufig.
+++17:57 Uhr +++ Stadtbaurat Zähler wirft ein, dass es für die Sanierung Fördermittel in Höhe von 8 Millonen vom Land geben könnte. Bislang waren Fördermittel nicht eingeplant
+++ 17:57 Uhr +++ „Es gibt im Projekt Zwänge, die ich nicht ändern kann“ meint Miraglia. Die Schadstoffsanierung wird teurer, die Baustelle muss beheizt werden, die Außenstützen müssen saniert und außen Sonnenschutz muss installiert werden. Mit weiteren „gewünschten“ Verbesserungen kommen bereits 5 Millionen Euro hinzu.
+++ 17:38 Uhr +++ Die Kosten werden im Vergleich zum Beginn der Planungen durch Erhöhung des Baupreisindexes um 18 Prozent steigen. Einen Teil davon will sich die Stadt von dem ersten TGA-Planer, dem bekanntlich gekündigt wurde, gerichtlich zurückholen. Der Planer hat seinerseit allerdings ebenfalls eine Klage angekündigt. Eine wirklich belastbare Kostenplanung kann deshalb wohl erst im Sommer vorgelegt werden. Wiedereröffnung des Rathauses wäre dann womöglich im Sommer 2023
+++ 17:36 Uhr +++ Gebäudewirtschaft-Chefin Tina Miraglia erklärt, dass bei der Machbarkeitsstudie 2018 Kosten in Höhe von 1,62 Millionen Euro für WC’s, Küche, Innenausbau und Photovoltaik „rausgenommen“ wurden.
+++ 17:30 Uhr +++ Stadtbaurat Daniel Zöhler übernimmt und mahnt zu Sachlichkeit. Er kritisiert, dass in der Vergangenheit in Sachen Rathaus oft und falsch spekuliert wurde. Tatsache sei, dass für die Sanierung von Rathaus sowie Stadttheater bereits jetzt vom Rat 49 Millionen Euro genehmigt sind
+++ 17:25 Uhr +++ Die Verwaltung hat bei der umstrittenen Unterschutzstellung nach Einschätzung des Bürgermeisters richtig gehandelt, hätte aber gegenüber den Landschaftsverband Westfalen-Lippe hier und dort „durchaus kritischer“ sein können – zum Beispiel bei der Unterschutzstelung auch des roten Gummi-Noppenbodens im Rathaus.
+++ 17:20 Uhr +++ Der „point of no return“ ist lauf Kerkhoff noch nicht erreicht, aber kommt immer näher. Die Verwaltung wünscht sich eine verbindliche Richtung.
+++ 17:17 Uhr +++ Die Schadstoffsanierung läuft bereits seit 2019
+++ 17:11 Uhr +++ Kerkhoff meint „Quiquid agis, prudenter agas et respice finem – zu deutsch: Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende!“ und kündigt an, dass die Kosten deutlich unter 75 Millionen Euro bleiben werden.
+++ 17:06 Uhr +++ Bürgermeister Kerkhoff kündigt eine Präsentation mit 107 (!) Folien an. Das kann dauern.
+++ 17:00 Uhr +++ Die Haupt- und Finanzausschusssitzung mit dem Schwerpunktthema Rathaussanierung hat begonnen.

KOMMENTAR

Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Es kam, wie es kommen musste. Die Rathaussanierung für jetzt 56,27 Millionen Euro (ohne möglichen Risikoaufschlag) ist günstiger als alle anderen denkbaren Alternativen und deshalb die beste Wahl. Das zumindest haben Bürgermeister Thomas Kerkhoff und Stadtbaurat Zöhler dem Haupt- und Finanzausschuss auf jeder Menge Präsentationsfolien erklärt. Insbesondere ein Abriss des Gebäudes am Berliner Platz und ein Neubau kämen mit mehr als 100 Millionen Euro wesentlich teurer, so ihre Botschaft.

Im Endeffekt ist das ganze Thema längst keine Frage der Kosten mehr. Es ist mehr eine des Vertrauens in die Verantwortlichen. Die alte Verwaltungsführung hat die Bürgerinnen und Bürger wie auch den Stadtrat an der Nase herumgeführt und Vertrauen verspielt. Die neue hat zumindest die Chance verdient es besser machen zu können. Insofern sollte man ihr einen gewissen Vertrauensvorschuss geben. Die umfassende Informationen heute war ein guter Anfang. Wenn diese Informationen schon vor drei Jahren vorgelegen hätten, wären vermutlich viele Diskussion anders verlaufen.

Die kommenden Monate werden nun zeigen, wie belastbar die vorgelegten Berechnungen tatsächlich  sind. Bürgermeister Thomas Kerkhoff geht dabei ein hohes Risiko ein. Denn sollten im Sommer tatsächlich doch noch 75 Millionen Euro oder mehr unter dem Strich stehen, hilft nur noch eine Notbremsung. Und die könnte weh tun. 

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