Experten einig: Kinder stecken immer öfter Im Teufelskreis der Armut



Macht Armut krank? Und trifft es dabei die Kinder besonders? Eindeutig ja, meinte die drei Experten, die gestern Abend im Rahmen der Woche der Armut in der Familienbildungsstätte diskutierten. Dr. Karin Nachbar, Leiterin der Erziehungsberatungsstelle der Caritas, Beate Friedrich als Leiterin der Hohe-Giethorst-Schule, sowie Prof. Harald Michels vom Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der FH Düsseldorf stellten sich dabei den Fragen von Claudia Soggeberg vom Caritas-Vorstand.

Soggeberg überraschte gleich zu Beginn mit der Aussage, selbst einmal sehr arm gewesen zu sein. Als Studentin habe sie oft Hunger gehabt. Hilfen habe es keine gegeben, berichtete sie. Das Sozialamt haben nicht unterstützen können, weil Armut von Studenten gar vorgesehen sei. Auch die Experten wussten von vielen Beispielen zu berichten. Oft entstehe aus Mangel an Geld ein Teufelskreis. „Arm macht krank und Krankheit kann arm machen“, erklärte Dr. Karin Nachbar.

Beate Friedrich erzählte von Schülerinnen und Schülern, die nicht mehr zu Kindergeburtstagen gehen oder Klassenfahrten absagten, weil sie sich diese nicht leisten könnten. „Armut ist ein Makel, man schämt sich in unserer Gesellschaft dafür“, ergänzte Professor Prof. Harald Michels.

Verstärkt worden sei die Situation noch durch die Corona-Pandemie, waren sich die Podiumsteilnehmer einig. Als Lösungen für die Probleme regten sie mehr Unterstützung und Hilfen an. Pädagogin Friedrich wünschte sich eine bessere gesellschaftliche Durchmischung in den weiterführenden Schulen. Eine Konzentration von Problemfällen wie etwas an den Hauptschulen verstärke das Problem nur, meinte sie.

Made in Bocholt hat die Diskussion teilweise live übertragen. Eine Aufzeichnung finden Sie hier  <www.facebook.com/madeinbocholt/videos/390319579099999/>

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