FDP vor offenem Bruch mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Kerkhoff

Die Bocholter FDP steht augenscheinlich kurz vor einen offenen Bruch mit Thomas Kerkhoff. „Aktuell ist eine weitere Zusammenarbeit mit unserem Bürgermeisterkandidaten aus 2020 über das Jahr 2025 hinaus schwer vorstellbar“, meint der Ortsvorsitzende der Liberalen, Sebastian Brinkmann, in einer Stellungnahme. Offenbar hat der jüngste Antrag von CDU und SPD auf Verkleinerung des Rates das Fass zum Überlaufen endgültig gebracht. Brinkmann spricht in diesem Zusammenhang von „Hinterzimmerpolitik“ der großen Koalition in Bocholt, Intransparenz und arroganten Haltung gegenüber den kleineren Parteien und Fraktionen.
Schon lange schwelt es innerhalb der FDP. Ihre Kritik an Thomas Kerkhoff bricht sich immer öfter in den Rats- und Ausschusssitzungen Bahn. Es gibt teilweise große inhaltliche Differenzen, insbesondere beim Thema Rathaussanierung. Einige Liberalen werfen dem Bürgermeister vor allem einseitige Partiepolitik zugunsten seiner CDU vor. Sie sind enttäuscht darüber, dass er zu Sachthemen nicht das Gespräch mit ihnen und anderen kleinere Fraktionen sucht.
Auch Fraktionsvorsitzender Burkard Henneken ist verärgert. „Nicht der Stadtrat ist für die stundenlangen und ineffizienten Sitzungen verantwortlich ist, sondern der Bürgermeister. Nachweislich liegen wochenlang Protokolle auf seinem Schreibtisch und warten auf seine Freigabe. Auch ist nicht der aktuelle Stadtrat für die personelle Entwicklung innerhalb der Stadtverwaltung verantwortlich“, meint er.
Jetzt will die Bocholter FDP eine weitere Zusammenarbeit mit Kerkhoff ganz offiziell auf den Prüfstand stellen und in ihren Parteigremien aufarbeiten. Mit einer Entscheidung gegen eine erneute Nominierung des Bocholter Bürgermeisters wird nach Informationen von Made in Bocholt in den kommenden Wochen gerechnet.
Axel Steinbicker says:
Anfänglich hat die FDP Herrn Kerkhoff bejubelt und verteidigt. Es hat lange gebraucht, bis sie wach geworden ist. Die meisten Bocholter sind eher wach geworden.