Flüchtlingslage „entspannt“: Aber Biemenhorster wollen jetzt gar kein Containerdorf mehr in der Siedlung

Von BERTHOLD BLESENKEMPER
Die Gegner einer Flüchtlingsunterkunft im Zentrum von Biemenhorst haben ihre Strategie konkretisiert. Sie wollen jetzt nicht mehr ein von 250 auf 150 Bewohner verkleinertes, sondern überhaupt kein Containerdorf mehr an der Straße „Auf dem Takenkamp“. Ein solches sei besser im Außenbereich des Stadtteils aufgehoben, heißt es. „Mehr Distanz schafft unserer Meinung nach größere Akzeptanz“, ist sich einer der Sprecher der Iniative sicher. Er möchte noch anonym bleiben und erst in Erscheinung treten, wenn ein entsprechendes Bürgerbegehren genehmigt ist, das eine Initiative gerade vorbereitet.
[timed-content-server show=“2023-05-17 06:50:00 +0200″ hide=“2023-05-17 09:34:00 +0200″]___STEADY_PAYWALL___[/timed-content-server] Derweil hat sich der Zuzug von Flüchtlingen in den vergangenen Monaten nach Auskunft des Ersten Stadtrats Thomas Waschki „merklich entspannt“. Es gäbe in den Unterkünften und Wohnungen der Stadt momentan wieder 174 freie Plätze, hieß es gestern im Sozialausschuss. Aber: „Die Situation kann sich schnell wieder ändern“, so Waschki. Die Aufnahmelager des Landes seien voll und es müsse mit neuen Zuweisungen gerechnet werden. Zudem wisse man nie, was in der Ukraine geschehe.
Damit gewinnen die Biemenhorster Zeit. Sie haben sich in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben von Bürgermeister Thomas Kerkhoff persönlich und von dessen Mitarbeitern beraten lassen, wie sie vorgehen müssen, um ein Bürgerbegehren genehmigt zu bekommen. Zu einer solchen Beratung ist die Verwaltung laut Gesetz verpflichtet. Auch betonen die Initiatoren, dass sie nicht nur für Biemenhorst kämpfen, sondern sich im Erfolgsfall später für auch andere Ortsteile einsetzen wollen.
Zudem bekunden die Initiatoren des Bürgerbegehrens ihre Bereitschaft, bei der Suche nach aus ihrer Sicht besseren Standorten für Flüchtlingsunterkünfte und später dort bei integrativen Maßnahmen aktiv mithelfen zu wollen. Von Bürgermeister Thomas Kerkhoff fühlen sie sich gut beraten. Der habe deutlich machen können, dass nicht er, sondern die Stadtverordnetenversammlung die Entscheidung über die Standorte von Flüchtlingsunterkünfte treffe.