Gastronomie hat vom Bocholt-Gutschein „kaum profitiert“



Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation im Handel wird der Ruf nach einer Neuauflage des Bocholt-Gutscheins lauter. Die FDP-Fraktion im Bocholter Stadtrat hat – wie berichtet – angesichts dieser Diskussion eine Anfrage an die Stadt gestellt und nach den Ergebnissen der ersten Aktion gefragt. Ein Ergebnis: Großer Gewinner ist der Handel, die Gastronomie indes hat nur wenig profitiert.

Der erster Bocholt-Gutschein hatte ein Volumen in Höhe von fünf Millionen Euro, wurde mit 20 Prozent (eine Million Euro) von der Stadt und mit weiteren fünf Prozent von den beteiligten Unternehmen subventioniert und am 30. Juli des vergangenen Jahres aufgelegt. Bis heute wurde über 90 Prozent des Gutscheinvolumens eingelöst. 360.000 Euro sind jedoch bis heute von Kunden noch nicht eingelöst worden.

Auffällig: Knapp 86 Prozent des Gutschein-Umsatzes wurde im Einzelhandel gemacht. Sowohl die Gastronomie (5,5 Prozent) als auch sonstige Dienstleister (8,5 Prozent) konnten kaum vom Gutschein profitieren. Ebenfalls auffällig ist, dass knapp drei Viertel der Kunden, die den Gutschein nutzen, aus Bocholt kamen.

FDP-Fraktionschef Burkhard Henneken: „Wir haben voller Überzeugung im vergangenen Jahr den ersten Bocholt Gutschein unterstützt und sind überzeugt, dass dieser den gewünschten Erfolg gebracht hat. Die Diskussion über eine Wiederauflage ist jedoch angesichts der derzeitigen unsicheren Lage hinsichtlich des Lockdowns verfrüht. Darüber hinaus möchte ich darauf hinweisen, dass auch andere Branchen durch den Lockdown gebeutelt sind. Hier sind neben der Hotel- und Gastronomiebranche auch Dienstleistungsbetriebe wie Frisöre oder Fitnessstudios zu nennen, die derzeit nicht öffnen können.“

Die FDP fordert jetzt zügig ein Konzept für die Zeit nach dem Lockdown zu erstellen, welches nicht nur den Handel unterstützt, sondern auch die Gastronomie und Dienstleister.
Burkhard Henneken: „Statt mit der Schrotflinte blind um uns zu schießen, sollten wir jetzt gezielte Treffer landen:
– Die Innenstadt braucht Investitionen, um attraktiver zu werden.
– Der Handel muss bei der digitalen Transformation unterstützt werden.
– Wir brauchen ein Konzept, mit dem wir dieses mal auch die Gastronomie bedenken.“

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