Heimatverein Suderwick und Bürgerinitiative Dinxperwick gewinnen Heimatpreis des Kreises



Das Ehrenamt spielt im Kreisgebiet Borken eine wichtige Rolle. Um die Ideen von bürgerschaftlich aktiven Menschen noch mehr in den Fokus zu rücken, hat der Kreis Borken in diesem Jahr erstmals einen Heimat-Preis ausgelobt, mit dem er Projekte, die lokale und regionale Identität und Gemeinschaft und damit Heimat stärken, würdigt. Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 32 Vereine, Gruppen und Initiativen aus der Region, die sich mit ihrem Projekt oder ihrer Aktivität beworben haben, kamen jetzt zur Preisverleihung im Kreishaus in Borken zusammen.
„Lust auf Heimat ?!“ – so lautete das Motto des Heimat-Preises. „Das Fragezeichen können wir für uns heute streichen“, sagte Elisabeth Büning, Jury-Mitglied und Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport beim Kreis Borken, die als Moderatorin durch die Veranstaltung führte. „Man merkt: Wir alle hier haben Lust auf Heimat.“
Grundlage des Preises ist das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Landesprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“. So stellte das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW eine Fördersumme in Höhe von 10.000 Euro für den Heimat-Preis 2019 zur Verfügung. „Viele Vereine und Initiativen im Kreis Borken begeistern sich für Besonderheiten in unserer Region. Sie bemühen sich, die Heimat zu bewahren und gleichzeitig Zukunft zu gestalten“, machte Landrat Dr. Kai Zwicker in seiner Begrüßung deutlich. Neben der Anerkennung dieser Projekte und Aktivitäten solle der Preis zudem eine ganz besondere Wertschätzung für das ehrenamtliche Handeln zum Ausdruck bringen.
Über den ersten Platz durfte sich der Heimatverein Suderwick gemeinsam mit der Bürgerinitiative Dinxperwick freuen. „Sie entwickeln gemeinsame Projekte, die an die Vergangenheit erinnern, die Gegenwart aufgreifen und in die Zukunft gerichtet sind“, konstatierte Dr. Zwicker und ergänzte: „Dabei werden Menschen aller Generationen, Institutionen und Künstler eingebunden“. Mit ihren Projekten würde der Heimatverein und die Bürgerinitiative die Menschen beiderseits der Grenze verbinden. Der erste Platz erhielt 5.000 Euro und wird darüber hinaus für den Landeswettbewerb gemeldet.
Den zweiten Platz vergab die Jury an den Heimatverein Burlo-Borkenwirthe, der seine Zielgruppe Kinder und Jugendliche mit einem neuen modernen Format angesprochen, motiviert und begeistert hat, sich aktiv mit ihrer Heimat zu beschäftigen. „Das Projekt ist auf andere Vereine übertragbar und weckt nachhaltig Lust auf Heimat“, betonte Jury-Mitglied Wilhelm Stilkenbäumer. Als Anerkennung erhielt der Heimatverein 3.000 Euro.
Platz drei ging an den Förderkreis Synagoge Epe, der für den Erhalt des Gebäudes der ehemaligen Synagoge in Epe sorgte. Der Verein plane, in dem Bauwerk ein „Haus der Erinnerung und des Gedenkens“ als Lern- und Gedenkort zu errichten, das generationenübergreifend angeboten und genutzt werden solle, berichtete Stilkenbäumer. Der Förderkreis durfte sich über 2.000 Euro Preisgeld freuen.
Neben den drei Erstplatzierten wurden zudem die Bürgergenossenschaft Use Dorp-use Heimat Ellewick, die Flüchtlingshilfe Stadtlohn sowie die Heimatvereine Gemen und Erle besonders gewürdigt. Als Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement erhielten sie jeweils 200 Euro. Alle weiteren Institutionen, die sich für den Heimat-Preis beworben hatten, durften sich über 100 Euro freuen. Die Sparkasse Westmünsterland übernahm diese finanzielle Förderung. „Damit können wir heute alle Beteiligten zu Gewinnern machen – Sie alle haben das verdient!“, betonte der Landrat.
„Die Bandbreite der Aktivitäten und Projekte ist Abbild der Vielfalt unserer Heimat Westmünsterland, Ausdruck von gelebter Nachbarschaft untereinander und über die Grenze hinweg“, hob Kreisdirektor und Jury-Mitglied Dr. Ansgar Hörster hervor. „Alle Projekte und Initiatoren zeichnen sich durch hohes ehrenamtliches Engagement aus. Vielfach jahre- wenn nicht sogar jahrzehntelang. Vernetzt und vernetzend“, fügte Dr. Hörster hinzu.
Im Anschluss an die feierliche Übergabe der Preise und Würdigungen hatten die Gäste noch die Möglichkeit, sich bei musikalischer Unterhaltung durch das Saxophonquarett Holzhaufen untereinander auszutauschen.
Zum Hintergrund:
Vereine, Gruppen und Initiativen aus dem Krei Borken konnten sich für den Heimat-Preis bewerben. Die Bewerbung war jeweils nur mit einem Projekt möglich, auch Kooperationsprojekte konnten eingereicht werden. Es konnten sowohl laufende als auch bereits abgeschlossene Aktivitäten und Projekte sein. Die eingereichten Projekte oder Aktivitäten wurden anhand folgender Kriterien bewertet:
– Förderung der regionalen Identität und des Heimatbewusstseins
– Förderung gelebter Traditionen und Bräuche
– Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des Gemeinwohls
– Innovation des Projektansatzes
– Möglichkeit von generationsübergreifendem Erleben
– Nachhaltigkeit der Projektidee
– Übertragbarkeit
Zur Jury gehörten Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster, Wilhelm Stilkenbäumer, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Sport des Kreises Borken, Kreisheimatpflegerin Christel Höink, die Kreistagsmitglieder Uta Röhrmann und Jens Steiner, der sachkundige Bürger Herbert Ostendarp sowie Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport der Kreisverwaltung.

Foto: Der erste Platz des Heimat-Preises ging an den Heimatverein Suderwick und die Bürgerinitiative Dinxperwick. Landrat Dr. Kai Zwicker (2. v. li.) gratulierte gemeinsam mit Heike Wermer, Landtagsabgeordnete für den Kreis Borken, und Wilhelm Stilkenbäumer, Jury-Mitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Sport des Kreises Borken, (re.).

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