Für mehr Kultur von Jugendlichen für Jugendliche



Auf Initiative von Bocholter Jugendlichen haben sich unter der Überschrift „Für mehr Kultur von Jugendlichen für Jugendliche“ jetzt mehr als 60 aktive junge Menschen und damit insgesamt mehr als 80 Teilnehmende aus 11 Städten zu einer digitalen Vorstellung von Projektideen versammelt.

Den Hintergrund bildet das Jugendkulturprojekt „VISIONS“, das die Stadt Bocholt gemeinsam mit dem Kinder- und Familienministerium NRW, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und dem Stützpunkt für Jugendkultur in NRW als neues Highlight für junge Menschen in der Region auf den Weg gebracht hat.

Zusammen mit jungen Menschen aus Bocholt und aus dem Sauerland ist es mit Hilfe des Projektes gelungen, trotz der aktuellen Erschwerungen durch die Corona-Pandemie einen interkommunalen Austausch im Sinne zukunftsgerichteter Jugendkultur durchzuführen.

Unterstützt wurden die Jugendlichen auf mehreren Ebenen: Auf Bundesebene über den Schirmherrn Prof. Patrick Sensburg (MdB), auf Landesebene über die Förderung des Projektes durch das Kinder- und Familienministerium NRW und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, auf Kreisebene über die REGIONALE 2025 Südwestfalen sowie auf Stadtebene über die Förderung und das persönliche Engagement aller Bürgermeister und Verantwortlichen aus den teilnehmenden Städten – u.a. Bocholt.

„Im Gegensatz zu Großstädten heißt Jugendkultur im ländlichen Raum in erster Linie auch Kultur selber machen“, erklärte Patrick Sensburg die Herausforderungen in der Region, welche für Jugendliche mit „wertvollen Freiräumen gleichzeitig ungeahnte Chancen“ mit sich bringe. „Mit dieser tollen Unterstützung und mit unserer gemeinsamen Kraft werden wir es ganz bestimmt schaffen, zusammen viele neue Projekte bei uns in Schwung zu bringen“, resümierten die teilnehmenden Jugendlichen mit Blick auf den gelungenen Austausch und viele Ideen, die nun auf dem Tisch liegen.
Bocholter Jugendliche zeigt, wie man mit Henna zeichnet.

Eine Jugendliche aus Bocholt etwa bietet den anderen Teilnehmenden sogar einen eigenen, selbst kreierten Workshop an. „Aufgrund unserer Kultur weiß ich bereits, wie man mit Henna schöne Zeichnungen auf die Hände malen kann – und das zeige ich“, nimmt sie ihren Mut zusammen und setzt dabei ein klares Signal der interkommunalen Kooperation.
Gemeinsam mit den anderen Arbeitsgruppen aus Brilon, Meschede und Winterberg haben die Bocholter Jugendlichen gemeinsam über das Thema „Nachhaltigkeit“ nachgedacht. Auch die Bereiche der globalen Gerechtigkeit, der fairen Verteilung, die Frage der Gleichberechtigung und der individuellen Freiheit beschäftigte die jungen Menschen aus Bocholt im Gespräch mit Jugendlichen aus Marsberg, Olsberg und Bestwig. „LGBTQ+ (Anmerkung: geschlechtliche Identität und/oder sexuelle Orientierung) ist für viele von uns ein wichtiges Thema“, stellten die Jugendlichen im Rahmen ihres gemeinsamen Austausches fest. „Vielleicht können wir unsere Botschaft der Vielfalt und Gemeinschaft ja über bedruckte Klamotten oder gemalte Bilder zum Ausdruck bringen?“, lautete der Vorschlag einer Projektgruppe.

Ein Mädchen ergänzte zum Thema Selbstbewusstsein ihren Leitsatz: „Du bist nicht falsch oder anders, du bist besonders!” Ein weiteres Thema besprachen die Bocholter mit der Arbeitsgruppe Schmallenberg: „Wir haben vor, an dem Ursprungsgedanken eines musikalischen Kulturprojektes festzuhalten, auch wenn wir jetzt noch nicht wissen, in welchem Rahmen wir ein Konzert organisieren dürfen. Fest steht: Ob digital oder live, wir werden es tun!“

„Bei diesem Autausch war viel Engagement und Überzeugung spürbar“, sagte Nicole van Baal vom städtischen Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Sport. Interkommunale Zusammenarbeit und – gerade auch in Bocholt – die schulformübergreifende Kooperation, all das seien Merkmale eines zukunftsweisenden Projektes.
„Gemeinsam möchten wir uns stark machen für unsere jungen Kulturakteure und für ihre Projekte und Ideen“, freuten sich die beiden Lehrkräfte aus Bocholt, Simon Rademaker und Mehmet Touran, die mit gleich zwei Arbeitsgruppen ein wichtiger Teil der Jugendkulturkonferenz waren. „Wir freuen uns schon auf die Ergebnisse der Jugendlichen.“ Als Abschluss der Konferenz ist die Veröffentlichung einer Jugend-Zeitschrift geplant, welche die Visionen, Ideen und Projekte der jungen Menschen zusammenfasst.
Kontakt
Stadt Bocholt
Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Sport
Nicole van Baal
Kaiser-Wilhelm-Straße 77
46395 Bocholt
Tel. 02871 953-525

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