Gebürtiger Afghane gründet Ringer-Abteilung bei TuB Bocholt



Integration at it’s best: Bei TuB Bocholt gibt es jetzt eine neue Abteilung, Ringen. Der im afghanischen Kabul geborene Mohamed Amid leitet diese Abteilung. Nach Gesprächen, die der Integrationsbeauftragte Bruno Wansing mit dem afghanischen Kulturverein geführt hat, waren die Kontakte über verschiedene Stellen (u.a. das städtische Sportamt) schnell geknüpft und so kann Amid jetzt jeden Samstag, 10 – 12:30 Uhr, und Sonntag, 11:30 – 14 Uhr, in der Halle I im Sportzentrum bei TuB trainieren.

„Wir haben im Vorfeld schon Kontakt zu Mohamed Amid gehabt und das im Vorstand geprüft“, berichtet Tobias Overkamp, Geschäftsführer von TuB Bocholt. „Wir sind als Verein offen in der Ausrichtung und mussten dann erst mal schauen, was alles so fürs Ringen benötigt wird“. Insgesamt habe es wohl ein dreiviertel Jahr gedauert. „Das hat aber vorwiegend an den Lieferengpässen fürs Material gelegen“, so Overkamp weiter.

Beim Pressetermin brachte Waldemar Zaleski vom Kreis-Sport-Bund (KSB) gleich auch noch eine mit einer Fördersumme von bis zu 5.000 Euro jährlich über fünf Jahre versehen Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit. TuB Bocholt ist jetzt Stützpunktverein im Rahmen des Projekts „Integration durch Sport“. „Die Stützpunktvereine bilden das Herzstück des Programms“, sagt Waldemar Zaleski, „ich freue mich daher sehr, dass TuB Bocholt, der im Kreisgebiet größte Sportverein, sich in besonderem Maße für die Integrationsarbeit engagieren will. Die heutige Zertifizierung hat für uns und für den Vereinssport kreisweit daher eine besondere Bedeutung“

Der 32-jährige Mohamed Amid war in seiner Heimat Afghanistan nicht nur Mitglied des Ringernationalkaders (84 kg) sondern gleichzeitig auch des Volleyball- und Taekwondo-Nationalkaders. Seinen größten Erfolg feierte er 2019 in Lyon als er bei einem Turnier von 29 Ländern die Goldmedaille holte. Amid hat „International Management“ studiert und arbeitet in Bocholt…

Kurz- bis mittelfristig möchte er seine Athleten nach der Meldung beim Deutschen Ringerbund erst einmal bei Turnieren antreten lassen und dann – wenn sie soweit sind – auch in der Liga an den Start gehen. „Ich möchte alle meine Athleten in den Wettkampf bringen“, sagt Amid. Mit dem Ringen können Kinder ab sechs Jahren anfangen. Eine Altersgrenze nach oben hin gibt es nicht. Gekämpft wird sowohl in griechisch-römisch und im Freistil. „Wichtig ist, dass die Kinder erst einmal lernen, den Körper zu beherrschen, dann kommen wir zur Technik im Bereich des Oberkörpers und zum Schluss geht es dann beim Freistil um den ganzen Körper“, sagt Mohamed Amid.

Text und Foto: Stadt Bocholt

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