Gewalt an Frauen und Mädchen mit Behinderungen im Fokus

Zu einer Fachveranstaltung zum Thema „Gewalt an Frauen und Mädchen mit Behinderungen“ hatte jetzt die Arbeitsgruppe Prävention des „Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Kreis Borken – GewAlternativen“ in die Familienbildungsstätte nach Bocholt eingeladen. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Sprecherin der AG Prävention, Ute Schulte, hielten Elena Doudis und Ronja Runge vom „NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen“ einen Vortrag zum Projekt „Sicher, Stark und Selbstbestimmt – vernetzt“. Ziel des NetzwerkBüros ist es, Frauen und Mädchen mit Behinderungen zu stärken und sie in einer sicheren und selbstbestimmten Lebensweise zu unterstützen.


„Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites Problem. Das Risiko von Frauen und Mädchen mit Behinderungen, Opfer von Gewalt zu werden, ist zwei- bis dreimal höher als bei dem Bevölkerungsdurchschnitt. Oft werden Frauen mit Behinderungen nicht als Opfer von Gewalt wahrgenommen, und häufig wird ihnen nicht geglaubt“, erklärten die Referentinnen des NetzwerkBüros. Diese Personengruppe steckt häufiger als andere Frauen in Abhängigkeitsstrukturen, da sie im Alltag Unterstützung bräuchten. Gefordert werde daher ein besserer Zugang zu Unterstützungsangeboten, die Schaffung von Vertrauensräumen, aber auch die Sensibilisierung von Beschäftigten bei Polizei und Justiz.


Weitere Kurzvorträge von Doris Dröge, Werkstatt für Menschen mit Behinderungen – Büngern-Technik – in Rhede, der Frauenbeauftragten der Werkstätten für behinderte Menschen in Steinfurt, Tanja Schiermann, sowie von Marie-Luise Schulze-Jansen vom Referat für Behindertenhilfe beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn, rundeten den Veranstaltungsabend ab. „Mittlerweile gibt es gute Aufklärungsmaterialien. Auch spezielle Frauenbeauftragte in den Werkstätten unterstützen Frauen und Mädchen mit Behinderungen. Deshalb ist es wichtig, dass diese in ihrem Amt weiter gestärkt werden“, resümierte Ute Schulte.


Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine angeregte offene Diskussionsrunde, in der Erfahrungen und Emotionen ausgetauscht wurden. „Wir haben seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein sehr positives Feedback erhalten“ so die Sprecherin der Arbeitsgruppe Prävention. „Es ist wichtig, das Ausmaß von Gewalt an Frauen mit Behinderungen sichtbar zu machen und über die Problematik aufzuklären, um den Kreislauf von Gewalt zu durchbrechen.“

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