Global denken, lokal handeln – Altrogge & Meyer mit Umzug und neuem Ladenkonzept

„Wir wollen den Leuten einfach beweisen, dass wir als Einzelhandel mit dem Onlinemarkt mithalten können, und dabei noch persönliche Beratung anbieten,“ erklären George Böcker und Bernd Lechtenberg, die Geschäftsführer der Firma Altrogge& Meyer. Anfang Mai ist ihr Fachgeschäft in neue Räumlichkeiten an der Franzstraße 115 umgezogen – mit einem digitalen Ladenkonzept und interaktiven Touch-Bildschirmen.
Knapp 35 Jahre bot Altrogge & Meyer seine Produkte am alten Standort an. George Böcker, seit 17 Jahren als Geschäftsführer im Amt, hat dort viel erlebt. Entsprechend gemischt waren seine Gefühle beim Umzug – auch wenn der neue Standort nur rund 250 Meter entfernt liegt: „Es war schon wirklich komisch, alles abzureißen und so leer zu sehen. Aber spätestens hier reinzukommen war dann wie so ein Knalleffekt und es war schön zu sagen, boah das ist es.“ Das Projekt begann am dritten Januar 2025, nur fünf Monate später war der erste Arbeitstag an der neuen Adresse.
Schon beim Betreten des neuen Ladens fällt das moderne Konzept auf: eine übersichtlich gestaltete Verkaufsfläche mit klar zugeordneten Produktbereichen. Verschiedene Lichtelemente setzen Werkzeuge, Arbeitskleidung und Geräte gezielt in Szene. „Wenn man in unsere alte Filiale hineingekommen sind, sah es aus wie ein richtiger Baumarkt. Nach unserem Umzug sieht es jetzt hier aus wie ein Apple-Store-Konzept. Heute erkennt man wirklich den Unterschied zu einem Baumarkt,“ freut sich Bernd Lechtenberg.
Eine der größten Neuerungen: Die klassischen Papierkataloge werden abgeschafft. Die Suche nach Produkten und die Verfügbarkeitsprüfung sollen künftig einfacher und digital erfolgen. Dafür sorgen zwei große Touch-Flatscreens im Laden. Einer davon dient als digitaler Katalog: „Die Kunden können die Grundinformationen zu den Produkten erhalten. Außerdem können sie Videos abspielen und so beispielsweise die Maschine live und in Action sehen, um zu wissen, was sie alles kann“, erklärt Lechtenberg.
Am zweiten Bildschirm, der sich in Kassennähe befindet, können Kundinnen und Kunden Artikel, die gerade nicht vorrätig sind, direkt bestellen. Wer bis 15 Uhr bestellt, hat sehr gute Chancen, die Ware bereits am nächsten Tag zu erhalten. Zudem lässt sich die Bestellung individuell gestalten – etwa durch die Wahl, ob die Lieferung nach Hause oder in den Laden erfolgen soll, sowie bei der Zahlungsart: bar, mit Karte oder per PayPal. „Das erinnert immer wieder an das Sprichwort: Global denken, Lokal handeln,“ erklären die Geschäftsführer das Konzept weiter.
Zudem ließen sie sich von einer Handelsstudie des NRW-Wirtschaftsministerium inspirieren, die Ende 2024 aufzeigte, dass der Einzelhandel künftig durch verbesserte Aufenthaltsqualität und eine intelligente Verknüpfung von Online- und Offline-Angeboten erfolgreich sein kann. Eine Sache freut die beiden besonders: „Ich glaube sagen zu dürfen, dass es noch nicht so einen Laden wie dieser Art in Deutschland gibt,“ berichtet Bernd Lechtenberg stolz.
Auch die Kundinnen und Kunden zeigen sich begeistert vom neuen Konzept. Böcker freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen: „Eigentlich alle, die hier reinkommen, zeigen eine Reaktion. Und die ist bisher immer positiv. Meist hören wir dann Sachen wie ‚der Knaller‘ oder ‚der Hammer‘. Viele gratulieren uns dann auch. Solch ein Feedback zu erhalten ist einfach toll.“
Am heutigen Freitag findet die offizielle Neueröffnung statt. Erwartet werden Lieferanten, Hersteller und zahlreiche Gäste. Am Samstag folgt ein großes Dankeschön-Fest für Freunde, Familie und Nachbarn – als Anerkennung für ihre Unterstützung beim Umzug. Dieser erfolgte nämlich komplett ohne externe Hilfe, sondern nur mit den Mitarbeitenden und freiwilligen Helfern.
Foto: Die Geschäftsführer Bernd Lechtenberg (l.) und George Böcker (r.) vor der Eingangstür des Unternehmens Altrogge & Meyer