Grenzsteine an der Aaltener Keupenstraat werden wieder aufgerichtet



Bocholt/Aalten Ende September/Oktober 2015 werden an der Keupenstraat, an der die Staatsgrenze zwischen Dinxperlo und Suderwick verläuft, ein Dutzend Grenzsteine wieder aufgerichtet. Die Grenzsteine werden danach mit Steinen eingefasst. Bei dem Projekt arbeiten die zuständigen niederländischen und deutschen Behörden zusammen. Die historischen Grenzsteine stehen teilweise schief oder sind ins Erdreich eingesunken. Die hierdurch für Autofahrer kaum erkennbaren Steine sind eine Gefahr im Straßenverkehr – vor allem dann, wenn das Gras am Straßenrand hoch steht. Die Anwohner markierten deswegen die Steine in der Vergangenheit mit Stöcken, bis die Gemeinde Aalten Straßenbegrenzungs-pfähle aufstellen ließ. Die Grenzsteine sind ein wichtiges Stück Kulturgut. In 2016 werden die ältesten von ihnen 250 Jahre alt. Sie sind das Ergebnis der „Burloer Konvention“, bei der im Rahmen der verbindlichen Festlegung der Grenzen beschlossen wurde, die Landesgrenze zwischen der heutigen Provinz Gelderland und dem damaligen Fürstbistum Münster durch Steine zu markieren. Auch das ist ein Grund, dass die Gemeinde Aalten und die Stadt Bocholt sie gemeinsamen zum Jubiläum der Grenze und der Grenzsteine attraktiver präsentieren wollen. In Dinxperlo/Suderwick sind bereits viele Projekte umgesetzt worden, die die Grenzgeschichte anschaulich und greifbar machen. Das buchstäbliche Sichtbarmachen der Grenzsteine wäre eine gute Ergänzung dieser Projekte. Heutige Generationen, die die Grenze als solche nicht mehr kennen, können sich durch den Anblick der Steine besser vorstellen, wie es damals war, mit einer echten Grenze zu leben. Aufgrund eines Grenzvertrags sind das „Kadaster“ in den Niederlanden und das Katasteramt des Kreises Borken für die Steine an der Staatsgrenze verantwortlich. Die beiden Ämter wechseln sich alle drei Jahre mit der Verwaltung und Instandhaltung der Grenzsteine ab. In 2014 hat das Katasteramt des Kreises Borken bei einem Grenzstein Grabungen durchgeführt um zu prüfen, ob der Stein lang genug ist, um wieder aufgerichtet zu werden. Dabei hat sich gezeigt, dass der Grenzstein etwa 60 Zentimeter aus der Erde ragen könnte. Der untere Teil ist in seiner Struktur gröber und eindeutig dafür bestimmt, im Boden zu verschwinden. In Kürze werden die Steine von der Stadt Bocholt unter Beteiligung des Katasteramtes des Kreises Borken wieder aufgerichtet. Damit das Gras sie nicht wieder überwuchern, werden die Flächen rund um die Grenzsteine von der Gemeinde Aalten umpflastert. Diese Pflasterungen werden, wie an der Weltkugel und dem Schlagbaum in Höhe der Brüggenhütte, aus niederländischen „Waaltjes“ und deutschen Pflastersteinen bestehen. Eine neue Tafel in der Nähe des Hahnenpättkens wird künftig über die Entstehung und den Verlauf der Grenze und die verschiedenen Formen der Grenzsteine informieren. Diese Tafel wird in 2016 im Rahmen des Projektes ‚250 Jahre Grenze‘ präsentiert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert