Gemeinsame Übung stärkt Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Einsatzkräften

In Nordhorn haben sich jetzt mehrere Rettungsdienste, Behörden und Krankenhäuser aus Deutschland und den Niederlanden zu einer groß angelegten Übung zusammengefunden, um den Ernstfall eines Katastrophenszenarios zu proben. Mit Hilfe des Emergo Train Systems (ETS) wurde im Grafschafter Kreishaus eine realistische Simulation durchgeführt, die sich auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Koordination zwischen Einsatzkräften, Rettungsdiensten und Krankenhäusern konzentrierte. Ziel war es, die Abläufe der Alarmierung und die Entsendung von Hilfe aus Nachbarländern zu erproben.  Mit dabei waren auch Einsatzkräfte aus dem Kreis Borken.

Dezernentin Dr. Elke Bertke, zuständig für Katastrophenschutz im Landkreis Grafschaft Bentheim, betonte, wie wichtig eine reibungslose Koordination in der Grenzregion ist, wo bei großen Schadensereignissen schnell Unterstützung aus den Nachbarländern notwendig werden könnte: „Auf deutscher Seite sprechen wir von einem ‚Massenanfall von Verletzten‘, während auf niederländischer Seite der Begriff ‚Grootschalige Geneeskundige Bijstand‘ verwendet wird. Im Katastrophenfall müssen beide Konzepte nahtlos ineinandergreifen.“

Die Übung wurde in zwei Phasen durchgeführt; zunächst unter niederländischer und dann unter deutscher Einsatzleitung. Das fiktive Szenario sah einen Bühnenunfall auf einem Festivalgelände in Denekamp/Nordhorn vor, der zu einer großen Zahl an Verletzten führte. Unklar war die genaue Anzahl der Verletzten, doch die Feuerwehr schätzte diese auf rund 120, während ungünstige Wetterverhältnisse die Lage zusätzlich komplizierten.

Angesichts dieser Herausforderungen traten die Leitstellen Ems-Vechte und die Meldkamer Apeldoorn in Aktion, um die eingehenden Meldungen zu bearbeiten. Schnell wurde klar, dass die örtlichen Einsatzkräfte nicht ausreichten, weshalb Unterstützung aus dem Nachbarland angefordert wurde. Diese Leitstellen spielten eine entscheidende Rolle bei der Alarmierung, Koordination der Einsätze und der Kommunikation der verschiedenen Teams.

Die medizinische Versorgung war ein weiterer zentraler Punkt der Übung. Deutsche und niederländische Krankenhäuser waren ebenfalls beteiligt und mussten sich auf die Aufnahme und Behandlung zahlreicher Verletzungen vorbereiten. Vor der Verlegung in geeignetes medizinisches Fachpersonal übernahmen niederländische und deutsche Rettungskräfte die Erstversorgung und die Triage der Patienten.

Insgesamt nahmen etwa 50 Vertreter:innen verschiedenster Organisationen teil, darunter auf niederländischer Seite Acute Zorg Euregio und Ambulance Oost, sowie von deutscher Seite die Leitstelle Ems-Vechte und der DRK-Kreisverband Grafschaft Bentheim. Dr. Bertke erklärte: „Die Übung war insgesamt erfolgreich, hat jedoch auch gezeigt, wo wir die Effizienz und Zusammenarbeit verbessern können, beispielsweise in der verteilten Patientenversorgung. Sie hat uns erneut verdeutlicht, wie bedeutend die grenzüberschreitende Kooperation im Katastrophenschutz ist, um Leben zu retten und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.“

Foto Bei einer Übung im Grafschafter Kreishaus übten deutsche und niederländische Rettungsdienste, Krankenhäuser und Behörden gemeinsam den Ernstfall. (Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim)

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