Großeinsatz gegen Fälscherring



Die Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde Borken führte die Ermittlungen gegen ein überregional agierendes Netzwerk, welches im Verdacht steht, seit mehreren Jahren banden- und gewerbsmäßig gefälschte Urkunden in Sachen Kraftfahrzeug-Hauptuntersuchung herzustellen und zu vertreiben.

Die Tatverdächtigen sollen nach bisherigen Kenntnissen dazu gefälschte Stempel der Prüforganisationen KÜS und Dekra eingesetzt haben, um gegen Bezahlung gefälschte Prüfberichte zu erstellen. Die entsprechenden Plaketten lieferten die Tatverdächtigen entweder mit oder die Fahrzeughalter erhielten diese nach Vorlage der gefälschten Prüfberichte durch die Behörden.

Konkret wird in ca. 150 Fällen ab dem Jahr 2020 ermittelt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster ordnete das zuständige Gericht Durchsuchungen der Wohn- und Geschäftsgebäude der sieben Beschuldigten an. Gegen die beiden Hauptbeschuldigten, einen 36 Jahre alten Mann aus Essen und einen 45 Jahre alten Mann aus Rosendahl, erließ das Amtsgericht Münster auf Antrag der Staatsanwaltschaft zudem Untersuchungshaftbefehle.

Mit einem Großaufgebot, insgesamt waren mehr als 200 Einsatzkräfte der Polizei beteiligt, wurden die Durchsuchungsbeschlüsse am Dienstag, 18.10.22, ab 06.00 Uhr umgesetzt und die Haftbefehle vollstreckt. Die beiden Festgenommenen sollen einem Haftrichter vorgeführt werden, der dann über die Anordnung der Untersuchungshaft entscheiden wird.

Bei den Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel gefunden und sichergestellt.

Insgesamt wurden 17 Objekte durchsucht. Der Schwerpunkt befand sich mit neun Objekten in Essen. Zwei Durchsuchungen fanden in Gronau und jeweils eine in Ahaus-Ottenstein, Berlin, Mülheim a.d.R, Rodgau, Rosendahl und Overdinkel (NL) statt.

Die Durchsuchungsbeschlüsse richteten sich neben den beiden Hauptverdächtigen gegen zwei Männer aus Essen im Alter von 29 und 31 Jahren, zwei Männer aus Gronau im Alter von 31 und 39 Jahren und einen 34-Jährigen aus Ahaus.

Der Hauptbeschuldigte aus Essen steht im Verdacht, die Fälschungen durchgeführt zu haben. Die übrigen Beschuldigten stehen im Verdacht, im unterschiedlichen Ausmaß als Vermittler zwischen „Endkunden“ und dem Fälscher tätig gewesen zu sein.

Die Ermittlungen, auch gegen die zahlreichen „Endkunden“, dauern an.

„Intensive Ermittlungen haben den Verdacht bestätigt, dass durch kriminelles Handeln Hauptuntersuchungsdokumente im großen Stil gefälscht wurden und somit verkehrsunsichere Fahrzeuge weiter am Straßenverkehr teilnehmen konnten. Dem haben wir mit der heutigen länderübergreifenden Aktion einen Riegel vorgeschoben, “ so Polizeioberrat Frank Schulz, der als Leiter der Borkener Direktion Verkehr den Gesamteinsatz führte.

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