Hängepartie in ehemaliger Kupferkanne belastet „Konzern“ Stadt



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Es schien das perfekte Dreiecksgeschäft zu sein. Der aus der Ewibo ausgegründete Verein jusina betreute im Auftrag der Stadt Bocholt und des Kreises Borken unbegleitete minderjährige Ausländern (UMA’s)  in dem von der Ewibo gekauften Hotel Kupferkanne. Die Kommunen bezahlten nach Informationen im Gegenzug die Miete.  Bürgermeister Thomas Kerkhoff jedoch kündigte nach MiB-Informationen die Vereinbarung, als es wegen abnehmender Flüchtlingszahlen für das Projekt scheinbar keinen Bedarf mehr gab.

Die jusina stellte daraufhin ihre Mietzahlungen an die Ewibo ein. Seitdem streiten sich die Beteiligten. Die Folge: Das Gebäude steht seit langem leer und kann wegen der unklaren Vertrags- und Rechtslage weder für die weitere Flüchtlings- oder UMA-Unterbringung genutzt noch verkauft werden. 

Innerhalb des Konzern Stadt reißt die Hängepartie Lücken. Denn was die Stadt einspart, muss die Ewibo momentan wohl als Verlust verbuchen.  Und noch mehr. Denn auch der Kreis Borken zahlt nach dem Ausstieg der Stadt aus der UMA-Betreuung nicht mehr. Er scheint damit der eigentliche „Gewinner“ des internen Bocholter Streits zu sein.

Inzwischen steigt die Zahl unbegleiteten minderjährige Ausländer übrigens wieder. Rund 30 sollen es momentan sein, wie die Verwaltung laut BBV im zuständigen Fachausschuss erklärte. Doch eine Betreuung in der ehemaligen Kupferkanne scheidet aus besagten Gründen aus. Der Verein jusina hat derweil anderswo neue Aufgabe gefunden. Er betreut jetzt unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) in Borken – und zwar im Auftrag der dortigen Stadt.

Der Bürgermeister will den Fall am Mittwoch dem Haupt-und Finanzausschusses hinter verschlossene Türen erläutern. Womöglich präsentiert er eine Vergleichslösung. Öffentlich hat Kerkhoff bislang zu diesem Thema einzig gegenüber handverlesenen Medien gesprochen. Von Made in Bocholt zu diesem Thema gestellte Fragen lässt der Bürgermeister seit mehr als vier Wochen unbeantwortet.

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