Haushaltsrede 2018 – Burkhard Henneken (FDP)
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Weihnachtszeit gleich Zeit der Sehnsucht und Hoffnung. Auch wir freuen
uns und können es kaum erwarten, bald ist es so weit, das
Mobilitätskonzept ist nah. Seit Jahren diskutieren wir über die
Zukunftsfähigkeit von Bocholt. Doch leider versteckt sich die Politik lieber
hinter Konzepten und deren Erstellung, statt entschlossen zu handeln.
Wenn wir nichts machen, bremsen wir Bocholt weiter aus. Die Politik
muss wieder Motor werden und Bocholt entschlossen und dynamisch
antreiben. Im Flächenmanagement 2.0 werden Maßnahmen und Ideen
präsentiert, die alle zu begrüssen sind. Allerdings tauchten die meisten
bereits seit 2006 in den zahlreichen Konzepten und Papieren auf,
umgesetzt wurden, diese leider äußerst selten. Natürlich muss eine
Umsetzung auch finanzierbar sein, daher haben wir bereits mehrfach
Einzelmaßnahmen vorgeschlagen. Denn vormachen müssen wir uns nicht,
Millionenbeträge können wir nicht mehr aus dem Hut zaubern. In
Anbetracht der Finanzen verfallen wir leider in Schockstarre während
andere Nachbarkommunen reagieren. Beim Schuldendeckel einigen wir
uns nun auf einen guten und vernünftigen Kompromiss. Danke, Herr
Elsweier. Wichtig ist, dass wir weiterhin eine Schuldenbegrenzung haben
und nicht mehr über unsere Verhältnisse leben, manche Projekte müssen
dann kleiner ausfallen. Dennoch müssen wir wirtschaftlich sinnvolle
Investitionen tätigen, gerade im Bereich der Gebäudewirtschaft geht es
um werterhaltende bzw. wertsteigernde Sanierungen, die sich auch
wieder positiv auswirken. Ein Schuldentragfähigkeitskonzept mag sinnvoll
sein, dennoch müssen wird vorrangig auch von einem Entschuldungsplan
sprechen und diesen umsetzen.
Heute wurde der Online-Schadensmelder der Stadt Bocholt vorgestellt,
wir wollten zwar die Mängelmelder App – aber dennoch ein erster Schritt
Richtung Digitalisierung. Trotzdem möchte ich erneut appellieren, die
Digitalisierung nicht weiterhin als Randthema zu behandeln. Leider hinkt
die notwendige digitale Mit- und Ausgestaltung in Bocholt weit hinterher.
Es ist höchste Zeit einen digitalen Strategieplan zu schaffen, wie man die
Zukunft „digital“ gestalten möchte und zwar eher gestern als morgen. Ein
Fachausschuss Digitales ist in unseren Augen für 2019 sinnvoll und
wünschenswert.
Wie jedes Jahr betrachten wir auch weiterhin kritisch die Entwicklung bei
KuBAaI. Auf die Nutzung der Podiumsbrücke sind wir gespannt und auch
die Sparmaßnahmen beim Lernwerk müssen wir weiterhin kritisch im
Auge behalten.
Der Spielplatz im Stadtwald ist nun fertig gestellt und neuer Spaß für Groß
und Klein ist garantiert. Der jahrelange Einsatz der FDP hat sich gelohnt,
im Jahr 2013 hatten wir die Generalüberholung vom Stadtwald mit
Spielplatz beantragt. Nun liegt uns allerdings noch die integrative und
barrierefreie Gestaltung der Spielplätze am Herzen. Gemeinsam spielen
verbindet.
Genauso freuen wir uns, dass die Verwaltung unseren Prüfantrag auf
Schaffung von 2 weiteren Hundeauslaufplätzen direkt in die Tat
umsetzen wird. Dies ist ein Beispiel dafür, dass man nicht immer nur die
großen Projekte im Auge behalten, sondern auch den Blick für kleine
Verbesserungen der Lebensqualität in Bocholt haben muss.
Mit dem gemeinsamen Antrag der CDU, den Freien Grünen, der
Stadtpartei und uns Freien Demokraten würdigen wir den Einsatz der
Bürgerstiftung und sind hoffentlich auf der Zielgeraden, um endlich eine
Entscheidung zu erzielen. Wir erhoffen uns, dass nicht nur Vereine einen
neuen Veranstaltungsort zur Verfügung bekommen, sondern dass auch
wieder Konzerte ab einer gewissen Größenordnung in Bocholt
stattfinden. Kultur steigert die Lebensqualität und ist ein wichtiger
„weicher Standortfaktor“ für Unternehmen und auch gerade für jüngere
Menschen.
An dieser Stelle möchte ich heute auch noch erneut die Aufblähung der
EWIBO kritisieren. Wir müssen die Kompetenzen im Rathaus bündeln und
Aufgaben der freien Wirtschaft überlassen. Die EWIBO muss nicht alles
können und machen. Beispielhaft möchte ich nur den Betrieb der
Parkgarage ansprechen. Ein Kunden- und besucherfreundlicher Betrieb
sieht anders aus, ob Parkscheinautomat oder Öffnungszeiten, man
vergrault die Besucher. Wenn man um 21 Uhr die Tiefgarage schließt,
kann man zeitgleich die Bürgersteige hochklappen. Hier besteht ein
dringender Handlungsbedarf.
Erfreulich ist, dass nun weitere Gastronomie am Aasee geschaffen
werden soll. Wir begrüssen dies ausdrücklich, dennoch fordern wir
weiterhin, dass auch die Festwiese und der Aasee aufgewertet werden
sollen. Die Wiese bietet sich ideal für einen Beach an; somit könnte man
hervorragend Bocholter Gastronomen oder Veranstalter miteinbeziehen,
die bislang zu wenig von dem Konzept rund um KuBAaI profitieren.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bedanke mich bei Ihnen für die Zusammenarbeit und wünsche Ihnen
besinnliche und ruhige Festtage und alles Gute für das neue Jahr.
Vielen Dank.