Hubschraubereinsatz gegen Raupen des Eichenprozessionsspinners



Bocholt (PID). Um die Bevölkerung vor Gesundheitsgefahren zu schützen, die von den Brennhärchen des Eichenprozessionsspinners ausgehen können, werden die Raupen des Spinners in den kommenden Tagen mit geeigneten Maßnahmen bekämpft. Geplant ist am Mittwoch, 9. Mai, ein Hubschraubereinsatz, bei dem ein biologisches Mittel auf Eichenbestände versprüht wird. Einzelne Bäume werden zudem vom Boden aus behandelt. Das teilt das Bocholter Ordnungsamt mit.
Es kann vereinzelt zu kurzzeitigen Verkehrseinschränkungen kommen.
Im gesamten Stadtgebiet werden neuralgische Stellen, an denen Eichenbestände zu finden sind, behandelt, etwa im Bereich von Parks, Sportplätzen, Kitas und Schulen. Die Verantwortlichen werden im Vorfeld gesondert von der Verwaltung informiert.
Der Hubschrauber steigt zunächst vom Sportplatz Lowick aus auf, später dann von den Sportplätzen in Hemden und Biemenhorst. Eingesetzt wird ein biologisches Präparat, das für Mensch und Tier bei sachgerechter Anwendung als unbedenklich gilt. Das Mittel hemmt die Entwicklung der Raupen, so dass sie keine Nesselhärchen mehr ausbilden können.
Für die Bekämpfung der Raupen hat die Stadt 100.000 Euro im städt. Haushalt eingesetzt.
Seit nunmehr 10 Jahren ist der Eichenprozessionsspinner in Bocholt ein Thema. In den Jahren 2008 und 2009 gab es einen sehr starken Befall in Bocholt, von 2010 bis 2013 wurden die Raupen umfangreich durch Besprühen bekämpft. 2014 gab es kaum Meldungen, seit 2015 ist wieder ein Anstieg mit teils starkem Befall zu verzeichnen. Seit letztem Jahr wird wieder aus der Luft besprüht.
Brennhaare können toxische Reaktion auslösen
Die Brennhaare der Raupe brechen leicht und werden bei günstiger Witterung durch Luftströmungen über weite Strecken getragen. Die alten Larvenhäute bleiben nach der Häutung in den „Nestern“, deshalb ist die Konzentration an Brennhaaren oft sehr hoch. Alte Gespinstnester, ob am Baum haftend oder am Boden liegend, sind eine anhaltende Gefahrenquelle. Die Raupenhaare sind lange haltbar und reichern sich über mehrere Jahre in der Umgebung an, besonders im Unterholz und im Bodenbewuchs (Gräser, Büsche, Sträucher).
Für den Menschen gefährlich sind die Haare des dritten Larvenstadiums (Mai, Juni). Sie halten sich auch an den Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührungen stets neue toxische Reaktionen aus. Die (fast unsichtbaren) Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest. Das in den Härchen befindliche Eiweißgift löst die sogenannte Raupendermatitis aus.

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