I-Park-Erweiterung in Zeit- und Kostenrahmen



„Fristgerecht und innerhalb der Kostenberechnung“; diese Aussage hört man im Zusammenhang mit großen Baumaßnahmen in der letzten Zeit eher selten. „Umso erfreulicher ist es, dass diese beiden Eigenschaften ausgerechnet auf eines der größten Erschließungsprojekte der jüngeren Vergangenheit der Stadt Bocholt zutreffen, die südliche Erweiterung des Industrieparks Bocholt“, sagt Thomas Kerkhoff.

Die Fläche mit dem Arbeitstitel „IP-Erweiterung XXL“ wird in Ost-West Richtung von der „Mussumer Ringstraße“ und der „Pannemannstraße“ begrenzt, in Nord-Süd Richtung von der B 67 und der Straße „Am Laaker Bach“. „Das realisierte Projekt stellt mit der Sicherung ausreichender Gewerbeflächen, insgesamt haben wir 27,6 ha zur Verfügung, einen wichtigen Standortfaktor für die Stadt Bocholt dar“, ist sich Kerkhoff sicher.

Bis zum Abschluss der notwendigen Erschließungsarbeiten war es jedoch kein gerader Weg. Nach Durchführung der notwendigen Beteiligungsverfahren mit vielen Informations- und Abstimmungsgesprächen mussten umfangreiche archäologische Voruntersuchungen durchgeführt werden. Diese, beauftragt durch die städtische Bodenwirtschaft und örtlich betreut durch den Entsorgungs- und Servicebetrieb (ESB) zogen sich alleine über gut ein Jahr Bauzeit hin.
Im Ergebnis fanden die Archäologen Spuren frühzeitlicher Hofanlagen inklusive entsprechender Nebeneinrichtungen aber auch bedeutende Einzelfunde wie ein Bronzebeil, einen Holzbrunnen oder Kinderschuhe aus Leder.

Nachdem die Archäologen die Fläche freigegeben hatten, erfolgte am 15. Januar 2021 der Start der Erschließungsarbeiten. Insgesamt baute der städtische Entsorgungsbetrieb ESB 1.500 m Schmutzwasserkanal sowie 1.600 m Regenwasserkanal und 12.000 m² Baustraße.
Weiterhin gehören zur Entwässerung zwei Regenklärbecken mit einem Volumen von zusammen ca. 275 m³, die das anfallende Regenwasser der Straßen und Flächen reinigen, bevor es in die Regenrückhaltebecken fließt. Diese in Erdbauweise hergestellten Becken mit einem Volumen von insgesamt ca. 10.000 m³ dienen als Zwischenspeicher und Puffer, bevor das Wasser gedrosselt dem Laaker Bach zugeführt wird. Mit der Drosselung der Abflüsse sollen die Unterlieger des Laaker Baches vor einem zu hohen Zustrom geschützt werden.
Als positiver Nebeneffekt der Baumaßnahme konnten naheliegende Bestandsgebäude an die zentrale Abwasserbeseitigung angeschlossen werden.

Die geschätzten Kosten für die nun fertiggestellten baulichen Anlagen beliefen sich in der Planungsphase auf rd. 5,8 Mio. €.
„Durch die Nutzung von Synergieeffekten und vor allem durch ein ambitioniertes Management der Ausschreibungen konnten gute Preise am Markt erzielt werden“, berichtet Stadtbaurat Daniel Zöhler. Dabei konnten die verschiedenen Gewerke an mittelständische Bauunternehmen der Region vergeben werden. Beschleunigt wurden die Kanal- und Straßenbauarbeiten durch den parallelen Einsatz von drei Baukolonnen.

Im Ergebnis betragen die Baukosten rd. 4,5 Mio. € und liegen damit unterhalb der prognostizierten Kosten. In den kommenden Tagen stehen lediglich noch Restarbeiten an einem der beiden Regenklärbecken an. Damit wird auch das durch den ESB anvisierte Bauzeitende August 2021 erreicht .

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