Idee aus Bocholt: Mit dem Pizzakarton landet Werbung frisch auf den Tisch

Von ANTONIA EPPING (Text) und BERTHOLD BLESENKEMPER (Foto)
Die Idee kam beim Bier. Pia Steinberg (31) und Patrick Knebelkamp (38) saßen zusammen und diskutierten darüber, dass jeder Pizzakarton von hungrigen Menschen mindesten vier- bis fünfmal angefasst wird, ehe er im Müll landet. „Der Deckel wäre eigentlich ideal für eine Werbebotschaft“, dachten sich die beiden. Sie gründeten ein Start-up, zogen ins Existenzgründerzentrum neben der Fachhochschule und legten los. Heute hat ihre Firma „[Karton]izza“ nach Angaben der beiden Bocholter bereits 12.000 Partnerpizzerien in drei Ländern – und das Geschäft boomt.

Für die Restaurantbesitzer ist der Deal ein Win-Win-Geschäft. Sie müssen keine eigenen Kartons kaufen, sondern bekommen diese aus Bocholt geliefert. Auf dem Deckel ist die große Werbung der [Karton]izza-Kunden abgebildet. Drumherum und auf dem Boden machen die beiden Gründer auf sich selbst aufmerksam. QR-Codes führen zu sogenannten „Landingpages“ und intensivieren so den Marketingeffekt. 

Ihren ersten Auftrag erhielten die beiden im September 2024. Seitdem haben Kunden wie Dr. Oetker, die Sparda-Bank, Mercedes oder ERGO die Werbung gebucht. „Mittlerweile liefern wir Kartons auch in die Schweiz und nach Österreich. Wir bekommen fast täglich Anfragen von größeren Firmen“, freut sich Patrick Knebelkamp.

Nachdem die Werbung, Stückzahl und der Auslieferungsort festgelegt sind, werden die Kartons produziert. „Unsere sind hochwertiger als der Standard. Außerdem verwenden wir bei der Produktion nur frische Fasern“, erklärt Pia Steinberg. Anschließend werden die Verpackungen an die ausgesuchten Pizzerien ausgeliefert. Das machen die Gründer (noch) persönlich: „Uns ist der direkte Kundenkontakt einfach enorm wichtig“,  meint die 31-Jährige.

Patrick Knebelkamp und Pia Steinberg sind nicht nur beruflich, sondern auch privat ein Paar. Das kommt ihnen bei der Arbeit zugute: „Ich glaube eine Beziehung mit jemandem außerhalb des Unternehmens würde auch gar nicht richtig funktionieren, so eingebunden wie wir aktuell sind.“, erklärt Pia Steinberg. Ihr Freund fügt hinzu: „Es ist schon ein enormer Vorteil für uns, beruflich und privat ein Paar zu sein. Wenn wir die Kartons an die Pizzerien ausliefern, sind wir viel unterwegs. Würden wir das alles nicht zusammen machen, könnten wir uns fast nie sehen.“ Übrigens: Pia und Patrick haben sich mit ihrem Start-up beim German Brand Award beworben. Ob sie gewonnen haben oder nicht, wird Ende Juni bekanntgegeben. 

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