IHK will Profil als Industrieregion weiter schärfen



Die IHK Nord Westfalen verstärkt ihre Aktivitäten, den Regierungsbezirk Münster als innovative Industrie- und Technologieregion zu profilieren. Rückendeckung dafür gab es durch entsprechende Beschlüsse der Vollversammlung, in der sich 87 gewählte Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region zur Durchsetzung der Gesamtinteressen der Wirtschaft engagieren.
Im Industrieausschuss waren zuvor strategische Bausteine festgelegt worden. Dazu gehört die Neuausrichtung der nord-westfälischen Industrie-Initiative, die durch einen eigenständigen Förderverein von Unternehmen inzwischen weitere Impulse erhalten hat. Zum Beispiel durch einen neuen Internetauftritt, der sich zu einem wichtigen Instrument zur Bildung der Industrie-Community in der Region entwickeln soll. Diesem Ziel dienen auch die lokalen Industriegemeinschaften. Sie sollen zukünftig noch besser in die Gesamtstrategie eingebunden werden, um auch in der Fläche möglichst mit gleichen Themen und Meinungen präsent zu sein.
Letztendlich geht es dabei um eine starke Interessenvertretung für die Industrie „von der lokalen Ebene bis hin zur EU“, wie der Ausschussvorsitzende und IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel betonte. Um vor allem der Politik zu verdeutlichen, „welche Auswirkungen bestimmte Entscheidungen für die betriebliche Realität haben“, beschloss die Vollversammlung „10 Thesen für einen erfolgreichen Industriestandort“. Sie sollen „in politischen Gesprächen genutzt werden, um den Blick auf die Bedürfnisse und Anforderungen der mittelständischen Industrie zu schärfen“, heißt es in dem Papier, das gemeinsam mit dem Industrieausschuss der IHK Dortmund erarbeitet worden war.
Zudem verabschiedete die Vollversammlung einen Katalog von „Maßnahmen für ein positives Gründungsklima“. Darin fordert die IHK beispielsweise, die Meistergründungsprämie nicht länger auf das Handwerk zu begrenzen, sondern insgesamt für Absolventen der höheren Berufsbildung wie Fachwirte, Industriemeister oder Betriebswirte auszuweiten und auch Hochschulabsolventen einzubeziehen.
Mit dem sechsseitigen Positionspapier zur Datenschutzgrundverordnung wiederum will die IHK-Vollversammlung einen Beitrag dazu leisten, dass Nachbesserungen an der seit Mai 2018 geltenden Verordnung durchgesetzt werden. IHK-Vizepräsident Prof. Dr. Ulrich Sick kritisierte vor allem eine uneinheitliche Rechtsauslegung von Gerichten und Aufsichtsbehörden schon innerhalb Deutschlands. „Diese unklare Rechtsauslegung ist insbesondere wegen der damit verbundenen Sanktionsmöglichkeiten für Unternehmen nicht hinnehmbar“, betonte Sick. Hier sei es deshalb sinnvoll, die Aufsicht zentral dem Bundesbeauftragten für Datenschutz zuzuweisen.

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