Imping eröffnet auf 400 Quadratmetern neue „Kaffeewelt“

Von BERTHOLD BLESENKEMPER (Text und Fotos)
Imping-Chef Mike Nowak macht der Besuchergruppe vom Bocholter Lions-Club Rhein Issel schon bei der Begrüßung klar: „Seien Sie nicht enttäuscht. Ich bin hier nur der Zahlenmensch. Für die Emotionen in diesem Unternehmen ist meine Frau Sarah zuständig.“ Sagt’s und straft sich in den folgenden 90 Minuten selbst Lügen, weil er seine Gäste mit viel Leidenschaft auf eine fesselnde Kaffeereise vom Anbau bis zur perfekten Zubereitung mitnimmt und dabei nicht ein einziges mal über Bilanzen spricht. 150 Jahre wird Imping in diesen Tagen alt. In dieser Zeit hat sich die Firma von einer kleinen lokalen Rösterei zu einem international operierenden Unternehmen entwickelt.

Gefeiert wird das Jubiläum Mitte Mai, wenn auch der neue Showroom in der Firmenzentrale in der Wüppings Weide 2 eröffnet wird. Für den geben Mike und Sarah Nowak demnächst das Imping-Cafe am Neutorplatz in andere Hände. Man könne sich nun mal nicht zweiteilen und müsse Prioritäten setzen,  erläutert der Chef den Entschluss.  Umso mehr Konzentration liegt momentan auf der 400 Quadratmeter großen, neuen „Kaffeewelt“. Hier soll es demnächst Vorführungen, Barrista-Kurse und Verkaufsgespräche geben. „Die Vision war, sowohl die Werkstatt als auch den Verkauf von Kaffeemaschinen unter ein Dach zu verwirklichen“, heißt es dazu auf der Webseite.

In einer kleinen „Museumsecke“ des Hauses hängt noch ein Foto aus früheren Zeiten. Hermann Imping hatte 1869 das Stammhaus an der Nobelstraße erworben und dort unter dem Firmennamen „Imping’s Kaffee“ eine Rösterei eröffnet. Die führte Sohn Johann 1885 weiter. 1945 übernahm Felix Imping das Ruder und 1979 dessen Sohn Rainer. Der verstarb 1998 im Alter von nur 62 Jahren. Seine Erben verlagerten das Rösten in ein Industriegebäude am Uphoff. Doch es nahten schwere Zeiten.

2005 geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage und Vertriebsspezialist Mike Nowak stieg mit ein. Es folgte ein Umzug zum Raiffeisenring. Geröstet wurde nun gemeinsam mit vier weiteren Unternehmen in den Niederlanden. Das senkte die Kosten und erlaubte mehr zu produzieren und damit den Markt zu erweitern. Imping stellte sich breiter auf, wurde regional, national und schließlich international. 2018 erfolgte der nächste Umzug ins Mussumer Industriegebiet.

Im gleichen Jahr modernisiere man die Marke und das Logo. Aus Imping’s Kaffee wurde einfach nur Imping. „Im Ausland kann man mit diesem Genetiv-S mit Apostroph nicht viel anfangen. Einfach nur Imping ist leichter zu merken und zu schreiben“, erklärt der Geschäftsführer.

Und dann zeigt Mike Nowak, dass er nicht nur über Kaffee dozieren kann.  Nach einem Rundgang durch das Lager, die Logistik und eine kleine Werks-Rösterei, in der allerdings nur kleine Chargen für Sonderwünsche- oder Extraprodukte veredelt werden, führt der Geschäftsführer die Gäste in den Showroom. Hier steht die Filterkaffee- neben der Expressomaschine, umringt von jeder  Menge Vollautomaten. Nun brüht der Chef persönlich auf. Ganz zum Schluss gibt es die braunen Bohnen ausnahmsweise auch mal eiskalt als 30-prozentigen Kaffeelikör. Auch nicht schlecht…

Da der Bericht bei einigen User für Verwirrung gesorgt hat, nachfolgend eine Stellungnahmen von Imping:

Wir von Imping nehmen uns bewusst Zeit, um im Laufe des Jahres einen passenden Nachfolger*in für unser Café zu finden.
Uns ist wichtig, dass es eine nachhaltige und stimmige Lösung wird – keine kurzfristige Entscheidung, sondern etwas, das wirklich zu uns, zum Café und zur Gemeinschaft passt.mDeshalb führen wir gerade viele Gespräche und schauen in Ruhe, wer zu unserem Café und seiner besonderen Atmosphäre passt  Eins ist sicher: Wir wollen, dass es weitergeht – mit Herz und Zukunft! Und alle Gutscheine behalten weiterhin ihre Gültigkeit.

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