In 398 Fällen lässt sich die Corona-Infektionsquelle nicht mehr ermitteln



Im Zeitraum vom 29. November bis zum 5. Dezember hat es im Kreis Borken 1.053 Coronavirus- Neuinfektionen gegeben. In der Woche zuvor waren es 915 Fälle. Damit ist der Zuwachs binnen einer Woche zum ersten Mal vierstellig geworden. Das Infektionsgeschehen hat also genau wie auf Bundes- und Landesebene weiter zugenommen. Die „7-Tage-Inzidenz“ im Kreis Borken lag am 29. November bei 261,5 und am 5. Dezember bei 284,1 – aktuell (07.12.2021, 24 Uhr) liegt der Wert bei 245. Inzwischen lässt sich also ein Absinken der „7-Tages-Inzidenz“ beobachten. Ob diese Entwicklung anhält, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.
Das Infektionsgeschehen ist wie in den Wochen zuvor vor allem durch eine Vielzahl von Einzelinfektionen und nicht durch Ausbruchsgeschehen geprägt. Es zieht sich quer durch die gesamte Gesellschaft. Für die Infektionen konnte die Kontakt-Nachverfolgung des Kreisgesundheitsamtes folgende Hauptursachen ermitteln:

Arbeitsplatz: 77 Fälle; 7,3 Prozent (Vorwoche: 61 Fälle; 6,6 Prozent)
Haushalt / Privat: 499 Fälle; 47,4 Prozent (Vorwoche: 422 Fälle; 46,1 Prozent)
Reise: 2 Fälle; 0,2 Prozent (Vorwoche: 4 Fälle; 0,4 Prozent)
Feiern: 0 Fälle (Vorwoche: 0 Fälle)
Einrichtungen: 10 Fälle; 0,9 Prozent (Vorwoche: 12 Fälle; 1,3 Prozent)
Schule / Kita: 67 Fälle; 6,4 Prozent (Vorwoche: 57 Fälle; 6,2 Prozent)

In 398 Fällen (37,8 Prozent) ließ sich die Infektionsquelle nicht ermitteln (Vorwoche: 359 Fälle; 39,2 Prozent).
Die meisten Infektionen spielen sich damit im häuslichen und privaten Umfeld ab. In der zurückliegenden Woche ist es nur zu wenigen Neuinfektionen in Krankenhäusern gekommen. In den Einrichtungen ist das Geschehen weiter rückläufig. In einer Einrichtung der Eingliederungshilfe im Nordkreis hat es allerdings mehreren Folgeinfektionen gegeben. Hier wird in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt das Geschehen durch Testungen eingegrenzt.
Zusammenhänge aus Feierlichkeiten waren nicht festzustellen. Das Gesundheitsamt bittet an dieser Stelle noch einmal um besondere Sorgfalt im Umgang mit Festvitäten. Die Amtsärzte raten: „Bei Symptomen lieber noch einmal einen Schnelltest machen, auch wenn man vollständig immunisiert ist, denn jede Infektion führt schnell zu Folgeinfektionen innerhalb der häuslichen Gemeinschaft!“
Das Infektionsgeschehen im Zusammenhang mit Schule ist unverändert von vielen Einzelinfektionen geprägt. Durch die erneute Einführung der Maskenpflicht am Sitzplatz wurde das Quarantäneregime verändert. Derzeit wird nur die Indexperson in Quarantäne gesetzt. Deren Sitznachbarn können weiterhin am Schulbetrieb teilnehmen.
Die Zahl der betroffenen Kindertageseinrichtungen ist relativ konstant. Dies sind aber alles Einzelfälle. Die betroffenen Gruppen werden über einen Zeitraum von zwei Wochen regelmäßig getestet. Folgeinfektionen sind hier die Ausnahme.
Impfstatus und Hospitalisierung:
Von den 1.053 (Vorwoche: 915) Neuinfizierten waren 666 (Vorwoche: 580) vollständig geimpft. Dies entspricht einer Quote von 63 Prozent (Vorwoche: 64 Prozent). Dieser Wert ist seit einiger Zeit relativ konstant. Wichtig ist hier der Hinweis, dass die Geimpften deutlich mildere Krankheitsverläufe erleben. Das Gesundheitsamt ruft aber dennoch auch die Geimpften weiterhin dazu auf, die geltenden Schutzregeln zu beachten und auftretende Krankheitssymptome kurzfristig abklären zu lassen.
Die Situation in den Krankenhäusern ist derzeit belastend. Die Häuser sind aber nicht überlastet. Mit Stand 08.12.2021 werden in den Krankenhaus-Standorten Ahaus, Bocholt, Borken und Stadtlohn des Klinikums Westmünsterland 39 Patienten stationär behandelt, davon 7 auf der Intensivstation. Im St. Antonius-Hospital Gronau befinden sich derzeit 6 Patienten in Behandlung, davon 1 auf der Intensivstation.
Zur Altersstruktur: 170 (Vorwoche: 141) Personen sind 60 Jahre und älter. Davon sind 150 (Vorwoche: 132) vollständig geimpft. Das entspricht einer Quote von 88 Prozent (Vorwoche: 94 Prozent). Der Anteil an der Gruppe der Gesamtinfizierten für diesen Zeitraum beträgt 16 Prozent. 883 (Vorwoche: 774) Personen sind jünger als 60 Jahre. Davon sind 516 (Vorwoche: 448) vollständig geimpft. Das entspricht einer Quote von 58 Prozent (Vorwoche: 58 Prozent). Der Anteil an der Gruppe der Gesamtinfizierten für diesen Zeitraum beträgt 84 Prozent.
Zu den Sterbefällen: Im Berichtszeitraum sind 5 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 zu verzeichnen. Alle Verstorbenen waren vollständig immunisiert.
Die Zahl der Schnelltestungen belief sich im Berichtszeitraum auf 161.348 (Vorwoche: 136.025). Davon waren 513 positiv (Vorwoche: 499). In der letzten Oktoberwoche hatte die Zahl der Schnelltestungen bei 4.647 gelegen. Dabei hatten 42 ein positives Ergebnis.
Zur Impfsituation: Mit Stand 07.12.2021, 24 Uhr, sind im Kreis Borken 286.484 Personen vollständig geimpft (Impfquote bezogen auf die Gesamtbevölkerung 77 Prozent und bezogen auf die derzeit impfbare Bevölkerung ab 12 Jahren 87,6 Prozent). Die Zahl der Auffrischungsimpfungen beträgt 96.585.
Zur neuen Virusvariante aus Südafrika („Omikron“): Bislang gibt es im Kreis Borken einen Verdachtsfall. Dazu steht das Ergebnis der Vollgenomsequenzierung noch aus. Es sind dem Gesundheitsamt zudem weitere Reiserückkehrer aus Südafrika bekannt. Diese werden besonders in den Fokus genommen. Bei Einreise wurden sie negativ getestet. Ein weiterer PCR-Test folgt. Positive PCR-Testergebnisse werden dann sofort in eine Vollgenomsequenzierung gegeben, um alle Möglichkeiten der Erkennung zu nutzen.

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