Inklusion auf den Arbeitsmarkt fördern – Caritas beendet Projekt erfolgreich

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Bereits zum dritten Mal hat die Büngern-Technik Menschen mit Behinderungen für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert. „Das Projektformat hat sich eindeutig bewährt“, stellte Caritas-Vorstand Claudia Soggeberg im Rahmen einer Feierstunde anlässlich der Zertifikatsübergabe fest. Vier der acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bereits einen festen Job. „Ich kann nur jeden Arbeitgeber ermutigen, es auch zu versuchen. Man wird bestens betreut“, berichtete Stefanie Middelkamp von der Möbel & Raum Middelkamp GmbH aus Rhede über ihre durchweg positiven Erfahrungen. Schon ist die vierte Ausgabe von Inklusion durch Qualifikation (In-Qua) geplant. Diesmal wird der Schwerpunkt auf den Bereich Lager- und Logistik gelegt.

Die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen Büngern-Technik hat es sich seit langer Zeit zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderungen beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu begleiten und zu unterstützen. Hierzu wurden seit nunmehr sechs Jahren unter anderem die Projekte In-Qua (Inklusion durch Qualifikation) durchgeführt, über die Menschen mit Behinderungen, die bislang in der Büngern-Technik beschäftigt waren, in verschiedenen Bereichen qualifiziert wurden, um ihnen so den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Als drittes In-Qua Projekt konnte nun eine Qualifizierungsmaßnahme für acht Teilnehmer im Bereich maschinelle Fertigung Holz durchgeführt werden, die sich an den Ausbildungsinhalten des Fachpraktikers Holz orientierte. Zielsetzung des Projektes war es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch die Qualifikation möglichst den Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu ermöglichen und so zur Inklusion behinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beizutragen.

Das Projekt In-Qua, wurde durch das Integrationsamt Arbeit des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe im Rahmen der Förderung von Gruppenmaßnahmen unterstützt. Hierbei wird Wert darauf gelegt, dass innerhalb des Projektes auch eine und Qualifizierung in kooperierenden Praxisbetrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes stattfindet. In den Praxisphasen wurden die Teilnehmer in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes an vier Tagen der Woche beschäftigt und angeleitet. Parallel fand an einem Tag der Woche eine theoretische Unterweisung statt, die vom Fachpersonal der Büngern-Technik und einigen externen Fachkräften übernommen wurde. Ergänzend wurden in Kooperation mit der Berufsbildungsstätte in Ahaus zwei Maschinenlehrgänge für die Teilnehmer durchgeführt, um Ihnen so die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Aufnahme einer Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln.

Für die theoretische Unterweisung, die sich an verschiedenen Qualifizierungsbausteinen des Berufsbildes „Fachpraktiker Holz“ orientierte, konnte eine externe qualifizierte Fachkraft gewonnen werden. Ebenso fand in diesem Rahmen eine Begleitung und Vorbereitung der Teilnehmer im Zusammenhang mit dem Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis durch den Integrationsfachdienst des Kreises Borken und Coesfeld statt. Ergänzt wurde die Qualifizierung der Teilnehmer durch ein Training der sogenannten „Soft Skills“ bei dem unter anderem die sozialen Kompetenzen trainiert und auch ein Bewerbungstraining durchgeführt wurde.

Die Praxisphase im Projekt In-Qua III begann im November 2021 und erstreckte sich bis zum 31. Oktober 2023. An dem Projekt nahmen acht Menschen mit Behinderungen teil, die bislang in der Büngern-Technik beschäftigt waren. Intensiv begleitet wurde das Projekt erneut durch den Integrationsfachdienst im Kreis Borken. Dieser nahm einerseits einmal monatlich an den theoretischen Unterweisungen in der Büngern-Technik teil und war andererseits in der Beratung der Praxisbetriebe eingebunden, die sich mit dem Gedanken der Übernahme der Projektteilnehmer in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse trugen.

Für vier Personen führte das Projekt In-Qua III bereits zu einem erfolgreichen Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Bei einem weiteren Teilnehmer zeichnet sich nun eine Übernahme in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zum 01.01.2024 ab. Für die anderen Teilnehmer des Projektes sind weitere Schritte in Vorbereitung, die mittelfristig eine Alternative zur Beschäftigung in der Büngern-Technik bieten sollen.

Im Rahmen der Feierstunde in den Räumen des Caritas-Centrums Bocholt wurden in Anwesenheit der Angehörigen der Projektteilnehmer, den Vertretern der Praxisbetriebe, dem Integrationsamt Arbeit des LWL und dem Vorstand des Caritasverbandes Bocholt als Träger der Büngern-Technik, die Zertifikate durch die Projektverantwortlichen und die Werkstattleitung der Büngern-Technik übergeben. Der erneut erfolgreiche Abschluss der In-Qua Projektreihe, hat in der Büngern-Technik bereits erste Überlegungen zu einem Nachfolgeprojekt angestoßen. Erste Gespräche mit dem Inklusionsamt Arbeit des LWL haben bereits stattgefunden und eine Projektskizze wurde erstellt. Getreu dem Motto in der Büngern-Technik Inklusion durch Qualifikation zu fördern, will sich die Werkstatt bei dem Projekt In-Qua IV dem Arbeitsfeld des Lager- und Logistikbereiches widmen.

FOTO (von links nach rechts) Jürgen Bongert (Fa. ter Hürne), Marius Klaus (Teilnehmer), Torsten Schlebusch (Fa. Herding), Marvin Sandberg (Teilnehmer), Frau Görkes-Lage (Fa. Herding), Carolin Elting (Teilnehmerin), Jannik Ehling (Teilnehmer), Darius Albrecht (Teilnehmer), Hans-Georg Hustede (Büngern-Technik), Mohsen Hasan (Teilnehmer), Stefanie Middelkamp (Fa. Middelkamp); Claudia Soggeberg (Caritasverband für das Dekanat Bocholt)

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