Integrationsrat ermutigt Eltern zur Abstimmung über Bekenntnisschulen



Der Bocholter Integrationsrat hat heute morgen einen Brief an die Elternvertreter von Bekenntnisschulen geschickt und ermutigt diese dazu, eine Abstimmung zur Umwandlung in eine Gesamtschule anzustoßen.

Nachdem die CDU einen Antrag der SPD zu diesem Thema im Dezember vergangenen Jahres einstimmig abgelehnt hat, möchte der Integrationsrat nun die Eltern selbst dazu animieren, ein entsprechendes Verfahren zu eröffnen. Dazu müssen mindestens zehn Prozent der Eltern an der jeweiligen Schule einen Antrag zur Abstimmung stellen. Die Schule hat dann die Schüler und Eltern darüber zu informieren und alles für eine Abstimmung einzuleiten. Wenn bei der Abstimmung mindestens 50 Prozent der Eltern für eine derartige Umwandlung stimmen, muss die Schule diese auch durchführen.

Der Integrationsrat begrüßt eine derartige Abstimmung und möchte den Eltern dabei zur Seite stehen. „Wir möchten uns ausdrücklich nicht generell gegen christliche Elemente im Unterricht und im Schulleben aussprechen. Uns geht es um die bestehende Zugangsregelung, die für nichtkatholische Kinder und Eltern in Bocholt diskriminierend ist“, betont Juan Lopez Canasava, Vorsitzender des Integrationsrates. In den letzten Wochen seien bereits einige Eltern zu diesem Thema an den Rat herangetreten, berichtet er. Daher ist es nun ein wichtiger Schritt, eine Abstimmung einzuleiten und dem Ganzen wenigstens eine Chance zu geben, führt er weiter aus. Warum sich die Politik – speziell die CDU – hier raushalten möchte, kann er nicht verstehen. „Die Menschen müssen merken, dass wir da sind“, schildert Casanava.

Eine Abstimmung für das aktuelle Schuljahr wird vermutlich schwierig, da die Frist nur noch bis ungefähr Ende dieser Woche läuft. Das Ganze kann aber dann für das kommende Schuljahr 2023 geplant werden und schon mal anlaufen. Das wäre auch wichtig, damit das Thema nicht in Vergessenheit gerät, sagt er.

In den nächsten 14 Tagen wird der Integrationsrat eine Planroute für das weitere Vorgehen in dieser Thematik erstellen. In rund sechs Monaten möchte der Rat dann einen neuen Antrag, ähnlich dem der SPD stellen und die Thematik erneut auf politischer und behördlicher Ebene besprechen, wie Casanava berichtet. Zudem werde man die Entwicklung hierzu weiter im Auge behalten. Dabei spricht er auch die Kindergärten an, bei denen das Thema unter Umständen auch noch relevant werden kann.

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