Internetfallen Thema des Forums 60+



„Unseriöse Geschäftsgebahren“, „Telefonwerbung und Haustürgeschäfte“, „Kaffeefahrten“ und Internetfallen waren am heutigen 12. November 2015 das Thema des Forums 60+ „Ihr gutes Recht – So schützen Sie sich vor Abzocke im Alltag“.
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Umweltschutz NRW, die Verbraucher Initiative e.V. (Bundesverband), die Landesseniorenvertretung NRW und der Seniorenbeirat der Stadt Bocholt hatten zu dieser halbtägigen Veranstaltung eingeladen und die Bocholter „Generation 60+“ war der Einladung zahlreich gefolgt.
Ziel: Vorbeugende Aufklärung
„Tragen Sie Ihr Wissen, dass Sie heute erwerben, in ihren Freundes- und Bekanntenkreis weiter“, forderte auch Elisabeth Kroesen, 1. stv. Bürgermeisterin der Stadt Bocholt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen ihrer Begrüßungsansprache auf.
Es gehe um zwei wesentliche Bedürfnisse, die der Personenkreis 60+ habe, betonte Georg Abel Bundesgeschäftsführer des Vereines „Die Verbrauer Inititiative e.V., „einerseits möchten diese Mitmenschen sich auch in der Welt von heute noch zurecht finden und diese verstehen und andererseits gibt es ein vermehrtes Bedürfnis nach Sicherheit.“
Vorbeugende Aufklärung der Bevölkerung trage dazu bei, Schäden, die durch „Abzocke im Alltag“ entstünden, zu vermeiden oder zu minimieren.
„Ich freue mich über die tolle Resonanz hier in Bocholt“, sagte Gabriela Sieckmann vom Landesministerium, „und ohne Ihr Engagement hier vor Ort könnten wir unsere Informationen nicht verbreiten.“
„Aus dem Tagebuch einer Verbraucherschützerin“
Nach der Einführung in das Thema „Unseriöse Geschäftsgebahren“, gab es durch Ursula Möllmann von der Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Wesel, einen Einblick in das „Tagebuch einer Verbraucherschützerin“. Bildhaft berichtete sie von den vielen Haustür- und Telefongeschäften, bei denen es vielfach an der vorgeschriebenen Widerrufsbelehrung fehle.
Kommt etwas komisch vor, Türe zu
„Der beste Schutz ist, aufzupassen“, betonte Möllmann, „und, Sie haben Hausrecht, Sie brauchen niemanden ins Haus zu lassen.“ Derzeit seiten unseriöse Vermittler von Stromwechselverträgen unterwegs, „auch ein Ausweis kann ebenso gefälscht sein wie die vermeintliche Arbeitsuniform“, weiß Möllmann.
Aufpassen bei 0137er Nummern
Sie warnte auch vor den 0137er Telefonnummern. „Klar, können Sie das was gewinnen, aber seien Sie sicher, der Gewinner wird erst bekannt gegeben, wenn genügend Leute angerufen haben, damit der Gewinnbetrag auch eingenommen worden ist“, ist sich Möllmann sicher, „und wenn Sie die Wahlwiederholungstaste drücken, kostet jeder Klick 50 ct.“
Über 900 Firmen auf der schwarzen Liste
Gert Brünenberg, Kriminalhauptkommissar bei der Kreispolizeibehörde in Borken, berichtete über die Historie und den derzeitigen Stand der Kaffeefahrten. Unter anderem berichtete er von einer GfK – Studie, wonach es tatsächlich 87% zufriedene Käufer bei solchen Fahrten gebe. Er wies aber auch auf die „schwarze Liste“ der Verbraucherzentrale Hamburg hin, auf der über 900 unseriöse Firmen aufgelistet seien.
Abo-Fallen – Phishing – Urheberrecht
Sven Weber von der Verbraucher-Initiative berichtete anschaulich über Fallen im Internet, wie man diese erkennt und vermeidet. Ein Blick ins Impressum zeige zum Beispiel schon mal als erstes, was man von einer Seite halten kann. „Ist keines vorhanden, Finger weg, das ist illegal“, so Weber, „und wenn es dann Firmen mit einem Postfachsitz oder mit Adressangaben ohne Landeszuordnung sind, lassen Sie von diesen ebenfalls die Finger.“
„Ich möchte das Internet nicht verteufeln“, sagte Weber, „nur auf die möglichen Fall hinweisen.“ Jeder Browser habe z.B. ein Add-On WOT (web of trust), dass anzeige, ob eine Internetseite seriös ist oder nicht, „und wenn Sie eine verdächtige Internetseite gefunden haben, geben Sie diese doch mal bei Google mit dem Zusatzbegriff „seriös“ ein, dann werden Sie sehen, es gibt bei verdächtigen Seiten sicherlich schon viele Diskussionen und Posts.“
Firewall und Virenschutz aktuell halten
„Halten Sie Firewall und Virenschutz immer aktuell“, forderte Weber, „und vermeiden Sie, auf Phishing-E-Mails zu reagieren. Banken und Sparkassen fordern von Ihnen keine Bankdaten an, niemals.“
Mouse-Mobil hilft vor Ort
Franz Klein-Vorholt von der Gruppe „Mouse Mobil“ bot noch einaml die Hilfe des 15köpfigen Teams vor Ort an. „Wir helfen beim Einrichten des Rechners, bei den ersten Schritten zu Internet und E-Mail und das bei Ihnen zu Hause.“ Kontakt gibt es über Ingrid thuilot vom Seniorenbüro 953-758.
„Wir nehmen so viel mit“
Gemeinsam wollen alle Beteiligten etwas gegen die „Abzocker“ tun. „Wir haben richtig viel erfahren , bedankte sich Gisela Holtwick, Vorsitzende des Seniorenbeirats, „und nehmen so viel mit nach Hause.“
Hintergrund:
Die Veranstaltung ist eine von zehn regionalen Veranstaltungen, die in Nordrhein-Westfalen zu diesen Themen durchgeführt werden. Getränke und ein kleiner Imbiss werden angeboten.
Das Themenheft zur Konferenz steht hier online zur Verfügung:

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