Inzidenz wieder über 100 – aber noch keine „Regeländerungen“



Die 7-Tage-Inzidenz hat im Kreis Borken erstmals wieder seit dem 10. Januar die magische 100er-Marke überschritten. Bei der Frage, wie der Kreis auf diese Entwicklung (etwa durch strengere kontaktbeschränkende Regelungen) reagiert, wird allerdings nicht allein auf die Inzidenz geschaut, sondern die Gesamtlage in den Blick genommen. Dazu zählt insbesondere auch die Situation in den Krankenhäusern. Diese stellt sich im Moment relativ „entspannt“ dar.

Unter den aktuellen Rahmenbedingungen geht der Kreis Borken daher derzeit davon aus, dass bei dem Überschreiten des Inzidenzwertes von 100 noch keine „Regeländerungen“ zu erwarten sind, zumal sich eine solche Entwicklung laut Verordnung nachhaltig und signifikant verfestigen müsste. Wichtig ist aber auch: Der Kreis Borken bewertet die Lage tagtäglich neu und stimmt das Vorgehen immer mit den 17 kreisangehörigen Kommunen ab. Zudem gilt es natürlich, die Entwicklungen im Land NRW und in den Niederlanden im Blick zu haben. Rechtlich gesehen können Maßnahmenverschärfungen im Übrigen nur im Einvernehmen mit dem NRW-Gesundheitsministerium erfolgen.

Besonders wichtig ist Landrat Dr. Kai Zwicker, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger tatsächlich auch an die Hygieneregeln, vor allem das Maskentragen, halten. Nachlässigkeiten im Alltag seien offensichtlich die Infektionstreiber. So sei häufig festzustellen, dass am Arbeitsplatz oder in Fahrgemeinschaften entgegen aller Notwendigkeit doch keine Masken getragen würden. Der Landrat appelliert daher eindringlich an die Bevölkerung: „Beachten Sie die Regeln, reduzieren Sie Ihre Kontakte auf ein Mindestmaß, setzen Sie insbesondere die Masken auf!“ Es komme auf das verantwortungsbewusste Verhalten jedes einzelnen an, um das sich deutlich ausweitende Infektionsgeschehen einzudämmen. Andernfalls seien, was niemand wolle, strengere Regelungen unumgänglich.

Im Kreis Borken sind derzeit (17.03.2021, 0 Uhr) 600 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Das sind 45 mehr als gestern. In Bocholt ist die Zahl der betroffenen um einen auf 99 gesunken. Bislang sind im Kreisgebiet 398 Mutationsfälle bekannt. Im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gab es in den vergangenen Tagen einen weiteren Todesfall. Verstorben ist ein 88-jähriger Mann aus Vreden. Die „7-Tage-Inzidenz“, also die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen, beträgt im Kreis Borken laut Berechnung des Kreisgesundheitsamtes aktuell 104,8 pro 100.000 Einwohner.

Zur Situation in den Krankenhäusern im Kreisgebiet, die COVID-19-Patienten behandeln, liegen folgende Informationen des Klinikums Westmünsterland für dessen Krankenhaus-Standorte Ahaus, Bocholt, Borken und Stadtlohn vor. Stationär behandelt werden dort derzeit 19 Patienten, 4 davon befinden sich auf der Intensivstation. 70 Intensivbetten (55 aktuell betriebene Betten plus 15 zuschaltbare Betten im Bereich der Intensivüberwachung) stehen im Bereich des Klinikums Westmünsterland zur Verfügung, 23 können im Notfallszenario noch ergänzt werden. Im St. Antonius-Hospital Gronau werden derzeit 5 Patienten, 1 davon auf der Intensivstation, behandelt. Insgesamt stehen dort 16 Intensivbetten zur Verfügung, 7 können im Notfallszenario noch ergänzt werden.

Die Telefon-Hotline des Kreisgesundheitsamtes Borken für medizinische Fragen zum Coronavirus (auch zur Testung) ist unter der Rufnummer 02861/681-1616 freigeschaltet. Montags bis freitags ist sie von 8.30 bis 16 Uhr und samstags von 14 bis 17 Uhr zu erreichen. Die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung unter Tel. 116117 ist rund um die Uhr besetzt.
Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.infektionsschutz.de. Über die Entwicklung im Kreis Borken wird laufend unter kreis-borken.de/coronavirus sowie über Facebook, Twitter und Instagram berichtet.

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