Produktion geht weiter: IG Metall im Fall Gigaset zuversichtlich



Bei Gigaset läuft die Produktion trotz des Insolvenzantrages wie gewohnt weiter. „Wir gehen davon aus, dass das auch so bleibt und es sich um eine vorübergehende Liquiditätskrise handelt“, erklärte gestern der Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Bocholt, Benjamin Pankow, im Gespräch mit unserer Onlinezeitung. Das Geld, das durch den Verkauf einiger Gebäude an die Stadt ins Unternehmen geflossen wäre, hätte der Telefonhersteller nach Angaben des Gewerkschaftlers in der momentan angespannten Lage sehr gutgetan. Aber wenn das nun mal länger brauche, sei das nicht zu ändern, kommentierte er.

Für Gigaset sind Geldprobleme nicht Neues. Die Bocholter sind im Markt der Telefonhersteller durch große Konkurrenz vor allem aus Fernost einem hohen Preisdruck ausgesetzt. Der schmälert die Gewinnmarge und drückt auf die Eigenkapitalquote. „Gigaset steckte schon mehrfach in Schwierigkeiten. Aber wir haben die Probleme immer gelöst“, so Pankow.

Die dreimonatige Übernahme der Gehälter und Löhne durch das Insolvenzausfallgeld des Arbeitsamtes wird die Kasse temporär stark entlasten. Zudem steht das üblicherweise gewohnt starke Weihnachtsgeschäft vor der Tür. Gleichzeitig handelt die Unternehmensleitung gerade mit der Gewerkschaft einen neuen Haustarifvertrag aus.

Als positiv bewertet der erste Bevollmächtige auch das Verhalten der Unternehmensleitung in der Krise. Die Belegschaft habe die prekäre Lage in einer Betriebsversammlung erläutert bekommen und nicht erst aus den Medien erfahren. Das sei bei Gigaset auch schon mal anders gewesen, so Benjamin Pankow. Er hofft, dass Gigaset, ähnlich wie schon zuvor der Bocholter Automobilzulieferer Borgers, aus der Insolvenz in Eigenverwaltung wieder in den Regelbetrieb übergeht.

Foto: IG Metall

  1. Herr Pankow hat sicher auch einen Vorschlag, wer von den Konkurrenten wie bei Borgers die Produktion übernehmen soll, damit diese auch nach dem Insolvenzgeld weiter läuft.

  2. In der gegenwärtigen geopolitischen Lage sollte Deutschland m.E. ein gesteigertes Interesse an einem deutschen Smartphonehersteller mit Produktion in Europa haben…

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