Hunderte Bäume gefällt: Pflanzprogramm der Stadt laut NABU „an Absurdität kaum noch zu überbieten“



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Dutzende Bäume wurden in den vergangenen Tagen hinter dem Krankenhaus gefällt. An der Frankenstraße traf es nach Auskunft des Naturschutzbundes sogar fast ein ganzes, fast 3000 Quadratmeter großes Wäldchen. 40 Bäume sollen – wie berichtet – demnächst an der Kaiser-Wilhelm-Straße weichen und 62 weitere am geplanten Nahversorgungszentrum in Stenern. „Zusammenfassend kann man festhalten, dass in den vergangenen Tagen in Bocholt mehrere hundert Bäume gefällt worden sind, darunter auch viele alte, ökologisch besonders wertvolle“, stellt jetzt der Nabu in einer Pressemitteilung fest.

Angesichts der bislang nur mässig erfolgreichen Suche nach Plätzen für 800 Neuanpflanzungen anlässlich des 800jährigen Stadtjubiläum sei dies an Absurdität kaum noch zu überbieten, heißt es weiter. Die Naturschützer fordern, dass in Bocholt ein Baumkatalog erstellt wird und jede beabsichtige Baumfällung im Vorfeld angekündigt wird. „Zudem muss transparent dargelegt werden, in welcher Form die Entnahme eines Baumes zeitnah kompensiert wird“, heißt es weiter.

  1. Nachdem man sich in Bocholt zum wohle des Begleitgrünses auf prophylaktisches salzen der Straßen verzichtet hat und da mit den öffentlichen Nahverkehr angelegt hat sowie die Müllabfuhr lahmgelegt hat und allen nicht SUVFahrern die Chance sicher durch den Verkehr zu kommen ist man jetzt zu dem einzig vernünftigen Schluss gekommen das Grün zu entfernen damit man es vielleicht später dann nicht mehr schützen muss.
    Die Stadt sollte wirklich ihr Klima Konzept prüfen …nur zu sagen das man auf Grün achtete bringt in diesem Fall keinem was .

  2. Elisabeth Baron says:

    Das Wort absurd trifft es nicht annähernd. Erschrecken!! Dass ist das was ich dazu empfinde, denn dies ist nur das, was auch sichtbar gemacht wird. Geht man z.B. durch den Stadtwald kommen noch etliche alte und durchaus gesunde Bäume hinzu, die gerodet wurden und die durch nur wenige, spärlich gepflanzte, „Alibibäume“ ersetzt wurden. Oder radelt man von Barlo Richtung Rhede, kommt man an einigen gerodeten Flächen vorbei und nun wurde gerade heute wieder verkündet 40 weitere Bäume am Friedhof roden zu wollen. Wo will das Stadtbauamt nur die ganzen Ausgleichflächen, die immer so großzügig versprochen werden, hernehmen? Wenn mich nicht alles täuscht, scheitern sie doch gerade daran Platz für die Bäume zu finden, die sie so symbolisch für unser 800 jähriges Stadtjubiläum pflanzen wollten. Selbst ihr Aufruf an die Bocholter, Bürger freie Flächen dafür zu finden, scheiterte. Das ist alles sehr traurig, und wenn man sich die überdimensionierte Beleuchtung, die die Stadt am neuen Kreisverkehr am Barloer Weg gepflanzt hat ansieht, dann scheint die Stadt hier das Thema wirklich weit zu verfehlen.

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