Schockanrufer erbeuten Geld und Schmuck



Mit einem Schockanruf haben Betrüger am Donnerstag in Borken ein älteres Ehepaar um Geld und Schmuck gebracht. Die Täter hatten sich gegen Mittag telefonisch gemeldet: Mit aufgeregter und weinerlicher Stimme gab sich eine Unbekannte als Tochter der Borkener aus. Ein angeblicher Polizeibeamter übernahm schnell das Gespräch und behauptete, die Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Ohne eine Kaution müsse sie nun ins Gefängnis.

Dieses Vorgehen folgt einer perfiden Masche: Die psychologisch geschickt agierenden Täter versetzen ihre Opfer damit gezielt in einen Zustand großer emotionaler Belastung und üben gleichzeitig Druck aus. Leider verfing die Methode der Kriminellen: Der betroffene Borkener begab sich auf Anweisung der Betrüger in die Innenstadt. Im Bereich des Krankenhauses wartete am Propst-Sievert-Weg nahe einer Apotheke ein „Abholer“ auf ihn. Diesem übergab der Borkener eine hellbeige Jutetasche mit einer Werbeaufschrift einer Münsteraner Buchhandlung. In der Tasche befanden sich neben Bargeld im unteren fünfstelligen Bereich auch mehrere Schmuckstücke und eine hochwertige Armbanduhr. Der Unbekannte entfernte sich zu Fuß in Richtung Kreisverkehr Propst-Sievert-Weg Vennstraße/Butenwall/Raesfelder Straße. Die Übergabe spielte sich circa um 14.15 Uhr ab. Vom Täter liegt folgende Beschreibung vor: circa 25 bis 50 Jahre alt, circa 1,75 Meter groß, normale Figur, dunkle kurze Haare. Hinweise erbittet das Kriminalkommissariat in Borken: Tel. (02861) 9000.

Die Polizei erneuert vor dem Hintergrund dieses Falls ihre Warnung vor dieser Betrugsmasche. In jüngster Zeit mehren sich Meldungen, dass es auch im Kreis Borken zu solchen Schockanrufen kommt. Aktuell gab es derartige Betrugsversuche auch im Raum Gescher. Die Täter setzen dabei auf das Überraschungsmoment: Wer am Telefon plötzlich eine vermeintlich weinende und aufgelöste Stimme hört, kann der Täuschung erliegen, dass es sich um einen Angehörigen handelt. Die Täter achten zudem genau darauf, dass es nicht zu einem wirklichen Gespräch mit dem vermeintlichen Familienmitglied kommt – ein zweiter Täter übernimmt so schnell den Anruf, dass eine Rückfrage unmöglich gemacht wird.

Grundsätzlich gilt: Wer einen solchen Anruf bekommt, sollte das Gespräch beenden. Schon gar nicht sollten Angerufene Angaben über ihre finanziellen und familiären Verhältnisse machen. Gezielt versuchen die Täter insbesondere, an ältere Menschen heranzutreten. Verwandte und Bekannte sollten diese über die Gefahren informieren, die von derartigen Betrugsmaschen ausgehen. Sie helfen dadurch mit, gerade Senioren davor zu schützen, auf solche Betrüger hereinzufallen.

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