Stadt Bocholt gedenkt den Opfern des Nationalsozialismus



Am Mittwoch, 27. Januar 2021 erinnerten die Stadt Bocholt, das Stadtmuseum Bocholt und die Klasse 9d des Mariengymnasiums in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und dem VHS Arbeitskreis Synagogenlandschaften1945, an den Tag vor 76 Jahren, an dem das Konzentrationslager in Auschwitz befreit wurde. Dafür hatten die Schülerinnen und Schüler eine Präsentation vorbereitet, die an die Außenfassade des Stadtmuseum projeziert wurde.

Auschwitz ist ein Symbol für den Holocaust und den systematischen Mord an Millionen von Menschen. Auschwitz steht bis heute für das Leid, das Menschen, das ein politisches System, das Ideologien anderen Menschen antun können und ist bis heute ein Mahnmal für unsere Demokratie.
„Erinnern und Aufstehen am Anfang des Unrechts“

„Das Erinnern an die Grausamkeiten des Nationalsozialismus ist ein wichtiges Zeichen, auch und vor allem in unserer aktuellen Krisensituation“, so Erster Stadtrat Thomas Waschki. Weiterhin betonte er, dass die Klasse mit ihrer Präsentation ein deutliches Zeichen für ein demokratisches Miteinander gesetzt habe, indem sie aufzeige, dass Themen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzungen oder Grundrechtsverletzungen bis heute in unserer Gesellschaft vorkommen. „Mit der Gegenüberstellung unserer Grundrechte mit aktuellen Schlagzeilen und Fotografien von Stolpersteinen, haben sie es geschafft, die große Bedeutung eines demokratischen, weltoffenen Miteinanders herauszustellen. Vor allem die Abbildungen der 49 Stolpersteine zwischen den einzelnen Folien sprechen dabei für sich und mahnen uns alle „den Anfängen zu wehren“, so Waschki.

Trotz starker Einschränkungen des Schulbetriebes haben die Anti-Rassismus AG wie auch der Religionskurs der Klasse 9d des Mariengymnasiums keine Sekunde gezögert und sich für das Projekt angemeldet. „Für uns war das eine Selbstverständlichkeit“ erklärt Jonas Hagedorn, Klassensprecher der 9d. Vor allem das Aufsuchen aller in Bocholt verlegten Stolpersteine sei für sie eine spannende Erfahrung gewesen. Sehr gefreut haben sich die Schüler und Schülerinnen auch über den fachlichen Austausch mit dem Kulturdezernenten Thomas Waschki, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V und dem Arbeitskreis Synagogenlandschaften der VHS. „Mit ihren Anmerkungen konnten wir unsere Präsentation noch verbessern“.
Auch Jens Terbeck, Geschichtslehrer der Klasse 9d ist begeistert von dem Ergebnis: „Sehr schön fand ich die gelungene Präsentation im öffentlichen Raum an der Fassade des Stadtmuseums. Auf diese Weise konnte man diesem geschichtsträchtigen Tag durch eine würdige und Corona-konforme Art des öffentlichen Gedenkens gerecht werden.“

Und das Angebot wurde positiv angenommen! Über den Abend verteilt kam sehr viele Bürgerinnen und Bürger zum Museum, um gemeinsam unter Einhaltung der Coronaauflagen der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. „Trotz Schließung der Kulturstätten im aktuellen Lockdown freuen wir uns sehr, dass das Stadtmuseum weiterhin als Begegnungsstätte und Kulturort wahrgenommen wird. Mit dieser Aktion konnten wir einen wertvollen Betrag für ein kulturelles, demokratisches Miteinander im öffentlichen Raum leisten“, freut sich Merschformann.
Hintergrund

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die letzten verbliebenen Häftlinge des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Die Vereinigten Nationen erklärten diesen Tag im Jahr 2005 deshalb zum internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust. In Deutschland ist der 27. Januar seit 1996 ein gesetzlich verankerter Gedenktag.

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