Kaufzurückhaltung bereitet IHK-Handelsausschuss Sorgen
Bergers Einschätzung teilt die große Mehrheit der Ausschussmitglieder. In einer Abfrage sprachen sie sich dafür aus, überall dort Energie einzusparen, wo es möglich ist. Gut die Hälfte gab an, ihre Weihnachtsbeleuchtung im Vergleich zu den Vorjahren zu reduzieren, knapp ein Viertel will sogar ganz darauf verzichten.
Einen pauschalen Verzicht auf Weihnachtsmärkte oder anderer Veranstaltungen, wie er mancherorts gefordert wird, lehnen die Ausschussmitglieder ab. „Wir brauchen schöne Anlässe und Inszenierungen, die zum Bummeln, Genießen und Shoppen einladen. Die Kunden müssen sich trotz angespannter Zeiten wohlfühlen können, sonst rutschen wir jetzt in eine Abwärtsspirale, die den Einzelhandel und die Gastronomie in den Städten runterziehen wird“, fasste Berger die Meinung zusammen. Besonders lobte er das Event-Konzept von „Recklinghausen leuchtet“, bei dem es sehr überzeugend gelungen sei, mit dem Thema sensibel umzugehen, indem Strom aus erneuerbaren Quellen eingesetzt wurde.
In der Sitzung berichteten einige Händler aber davon, dass Weihnachtsmarktbetreiber inzwischen Angst vor einem Shitstorm in den sozialen Medien haben, wenn sie ihre Veranstaltungen durchführen. Nicht jedem Verbraucher sei klar, dass es bei Händlern und Schaustellern inzwischen um die Existenz gehe, stellte Berger fest. „Denn nach der Corona-Pandemie, den Kostenexplosionen im Energiebereich, Lieferengpässen und Fachkräftemangel kommt jetzt auch noch ein absoluter Tiefpunkt in der Konsumentenlaune hinzu.“
Foto/Bildtext: Branche unter Druck: Der IHK-Handelsausschuss unter Leitung von Christoph Berger (9.v.l.) diskutierte im Bildungszentrum des Handels in Recklinghausen über Fachkräftemangel, explodierende Energiepreise und Konsumzurückhaltung. Foto: Pöhnert/IHK Nord Westfalen
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