Kirche, Kultur und Kunst beim Treffen der Delegationen



Bocholt (EUBOH). Delegationen aus den Partner- und befreundeten Städten besuchten vom 28. April bis zum 2. Mai 2016 die Europastadt Bocholt. Die Vertreter aus Aurillac/Arpajon-sur-Cère (Frankreich), Bocholt (Belgien), Akmene (Litauen), Wuxi (VR China) sowie Aalten, Winterswijk und Oude Ijsselstreek (Niederlande) tagten an diesem Wochenende zum 1. EU-Dialog, um sich über die Situation und Entwicklung der Flüchtlinge in Europa auszutauschen.
Bürgermeister Peter Nebelo empfing die offiziellen Delegationen sowie die Mitglieder des Chores „Chorale du Millénaire“ aus der französischen Partnerstadt Aurillac am Freitagabend im Historischen Rathaus. „Ich freue mich sehr, dass nach den Feierlichkeiten zu unseren Partnerschaftsjubiläen im Jahr 2012 wieder Delegationen und Gäste in der „guten Stube“ der Stadt Bocholt zusammen gekommen sind.“, sagte der Bürgermeister in seiner Rede.
Großveranstaltungen lockten Tausende
Die ausländischen Gäste besuchten an diesem Wochenende verschiedene kulturelle Großveranstaltungen, die alle mit und für Flüchtlinge und Migranten in Bocholt rund um den 1. Mai 2016 stattfanden. Das „Kunstcarrée“ in der Bocholter Innenstadt gehörte genauso dazu wie das 4. Internationale Kinder- und Familienfest, „Open Spaces 2016“ oder auch „Bands in Town“. Wie Wohnen in Bocholt 2030+ aussehen, und wie die Vorstellungen und Träume von Schülern zum Wohnen in einem weltoffenen, europäischen Bocholt im Jahre 2030 aussehen kann, präsentierten Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums in einer Ausstellung mit Architekturmodellen im Bocholter Rathausfoyer. An der Eröffnung der Ausstellung nahmen ebenfalls die offiziellen Delegationen teil.
Französischer Chor singt in St. Georg-Kirche
Ein besonderes Highlight an diesem Partnerschaftswochenende war das vom Chor „Chorale du Millénaire“ aus Aurillac und dem Projektchor Bocholt-Aurillac gemeinsam gestaltete Friedenshochamt in der St. Georg-Kirche. Die Sängerinnen und Sänger wurden von Siegried Baumann dirigiert und an der Orgel von Klaus Thewes und Werner Hespe sowie mit der Trompete von Dr. Georg Dieckhues begleitet. Die sieben Streicher unter Leitung von Priska Strümpfel rundeten den musikalischen Hochgenuss ab. Werke wie Agnus Dei oder Ave Verum von Gounod sang der deutsch-französische Chor genauso wie „Freude schöner Götterfunken“, der Europahymne als Zugabe. Die französischen Gäste waren an diesem Wochenende bei Gastfamilien untergebracht. Gemeinsam mit den Delegationen traf man sich u.a. zum Abschiedsabend im Bocholter Kolpinghaus. Organisiert wurde dieses erneute Treffen beider Chöre vom Leiter des Projektchors Leo Heßling.
Kunst in der Stadt
Ziel der Delegationen und Choristen war am 1. Mai 2016 auch das diesjährige Kunstcarrée in der Bocholter Innenstadt. Dort nahmen deutsche und niederländische Kunstschaffende teil. Mit dabei waren Flüchtlinge, die gemeinsam mit der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg in Bildern, Bildhauerarbeiten und anderen Skulpturen künstlerisch ihre Flucht verarbeitet haben. Sie präsentierten diese den Besuchern und kamen mit ihnen ins Gespräch. Ein Bild, das ein Blatt zeigt, wo an der Seite Vögel herausfliegen und ein tiefes Loch hinterlassen, zeigt die Gedanken zur Flucht besonders deutlich. Es wurde von Hans Hein, Organisator des 9. Kunstcarrées der Stadt Bocholt geschenkt und wird seinen Platz im Büro des Bürgermeisters finden.
Open Spaces – Zukunft bauen!
Das internationale Kunstprojekt „Open Spaces – Under construction – Zukunft bauen“ fand zum zweiten Mal nach 2014 in Bocholt statt. In diesem Jahr arbeiteten. 15 Künstler aus Bocholt, den Partnerstädten sowie weiteren Ländern vom 23.-30. April 2016 im künftigen LernWerk, der alten Herding-Spinnerei / kubaai Bocholt. Sie schufen Kunstwerke, die sich mit Zukunft, Wohnen und Leben beschäftigen. Die Besucher schauten ihnen während ihrer Schaffensphase über die Schulter und kamen ins Gespräch. Mit dabei ein Architekt und Bildhauer, geflohen aus Afrika. Er präsentierte zum Abschluss des Projektes am 1. Mai auf künstlerische Art und Weise in digitaler Animation die Gedanken und Ideen, die die Bocholter sich für das neu entstehende Stadtquartier „KuBAaI“ gemacht haben. „Zukunft bauen“ wird hier aus Sicht eines Flüchtlings buchstäblich umgesetzt.
Viele Besucher beim Familienfest
Bereits zum 4. Mal fand am 1. Mai 2016 das internationale Kinder- und Familienfest am LWL-TextilWerk Bocholt statt. Viele deutsch-ausländische Gesellschaften präsentierten dort ihre Arbeit und luden zu kulinarischen Spezialitäten sowie Spielen aus ihrer Heimat ein. Gerade die Kinder freuten sich darüber, einen Spieleparcours über das gesamte Gelände, z. B. mit Dart-Spielen, Europa-Puzzle und Klumpenlaufen etc., zu absolvieren. Viele Flüchtlinge und Migranten nutzten den Tag, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Sie lernten die vielfältigen Angebote, einen Teil ihrer Kultur auch in der neuen Heimat wieder zu finden, kennen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert