Klarissenkloster droht Abriss – Initiative will zumindest die Kapelle retten
Nach 126 Jahren wird das Klarissenkloster in Bocholt geschlossen. Die vier dort noch lebenden Ordensschwestern finden eine neue Heimat in Ziemetshausen nahe Augsburg Der Abschiedsgottesdienst ist für den 8. Dezember geplant. Die Pfarrgemeinde St. Georg überlegt als Eigentümerin des Klosters, die Immobilie komplett abreißen zu lassen und das 5.000 Quadratmetern große Grundstücke dann zu veräußern. Dagegen wehrt sich nun aber eine Initiative, die Unterschriften sammelt, um wenigstens die Kapelle zu erhalten.
Die Klarissen führen traditionell ein zurückgezogenes Leben, das sich hinter den Mauern ihres Klosters entfaltet. Ihre einzige Ausnahme bilden Arztbesuche; ansonsten bleibt ihnen der Zugang zur Außenwelt verwehrt. Das bedeutet, dass weder sie noch andere Personen ihren Lebensraum nach Belieben betreten oder verlassen können. Diese Form des klösterlichen Lebens, bekannt als Klausur, wird von den Ordensmitgliedern in bewusster Entscheidung gewählt, um eine tiefere Freiheit zu erlangen.
An Wochentagen nehmen die Klarissen jeden Morgen um 7 Uhr an einer Eucharistiefeier teil. Zudem führen sie täglich eine Stunde der Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten durch.
Die Klarissen waren stets auf Hilfe angewiesen, da sie neben den Erträgen aus ihrem umfangreichen Klostergarten ausschließlich von Spenden leben. Regelmäßig kommen Anwohner, um Nahrungsmittel und alltägliche Güter zu spenden. Samstags gibt es traditionell frisches Brot von einem Bocholter Bäcker.
Eine Erhaltung der der Gebäude kommt wohl nicht in Frage, da die Räumlichkeiten schlicht sind und weder eine Heizungsanlage noch warmes Wasser verfügbar sind. Werner und Ute Gerresheim, Bernhard Buthmann sowie Heiner Wolters kämpfen derweil um den Erhalt der St.-Klara-Kapelle. Demnächst werden auf dem Wochenmarkt und am Kloster Unterschriften gesammelt. Bereits jetzt sind Flugblätter in der Verbreitung.
john says:
Nicht der Abriss droht, sondern der Eigentümer droht, das Kloster abreißen zu lassen. So wird ein Schuh draus. Der Initiative ist Glück zu wünschen, dass sie den Eigentümer, die katholische Kirche vom Gegenteil überzeugen kann. Geld hilft meistens.