Klimaschutz: Bocholt bei urbanen Grünflächen weit unter dem Durchschnitt vergleichbarer Städte

Bocholt hat im Kernbereich vergleichsweise viel versiegelte Fläche, zu kleine Grünflächen und insgesamt nur wenig Wald. Diese und andere Faktoren verstärken lokal die ohnehin schon deutlich spürbaren Folgen des Klimawandels, meinen Experten. Grund genug für Rat und Verwaltung, das Klimaschutz- und -anpassungskonzept auf die Version 3.0 zu aktualisieren. Erklärtes Ziel ist es, bis 2040 eine treibhausneutrale Kommune zu werden. Die Stadt will dabei in allen Belangen mit gutem Beispiel vorangehen – so zumindest der Plan, über den am kommenden Donnerstag (29. Januar) ab 17 Uhr im Ausschuss für Umwelt und Grün im LernWerk diskutiert wird.

„Im Rahmen des Klimaschutzes sieht sich die Stadt Bocholt in der Pflicht, in allen Bereichen, in denen die Stadt Emissionen verursacht, als Vorbild zu agieren und die eigenen Bestrebungen mit der Öffentlichkeit zu teilen“, heißt es in dem Bericht. Dies soll durch die Einsparung von Energie, deren effizientere Bereitstellung, Umwandlung und Nutzung sowie den Ausbau erneuerbarer Energien realisiert werden. Neben energetischen Maßnahmen an den städtischen Liegenschaften müssen darüber hinaus auch die CO2-Emissionen in den Bereichen Mobilität, Beschaffung sowie IT reduziert werden.

Unter anderem sollen weitere Windenergieanlagen errichtet und die Leistung bestehender Anlagen durch Repowering erhöht werden. Das dürfte – zumal hier auch in Richtung Hemden geplant wird – die Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze massiv stören. Allerdings können moderne Anlagen laut Fachleuten 2000 Haushalte mit Strom versorgen.

Im Stadtkern sollen viele kleine Maßnahmen zum Erfolg führen. Mehr Freiflächen, das Entsiegeln von Grundstücken, die Umwandlung von Steingärten sowie mehr Hecken und Stadtbäume werden angestrebt. Wie schlecht die Ausgangsbasis ist, zeigt die Statistik: Mit einem Anteil von 36,7 Prozent urbaner Grünflächen am Stadtgebiet liegt Bocholt weit unter dem Durchschnitt von 50,8 Prozent für vergleichbare deutsche Städte.

Problematisch könnte auch die Finanzierung der umfassenden Pläne werden, da Bocholt in den kommenden Jahren vor großen strukturellen Haushaltsdefiziten steht.

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