Knochenmarkspende für Julia Heyng gesucht – FC-Team geht voran
Beim kommenden Heimspiel gegen die U23 des FC Schalke 04 (Samstag, 14 Uhr) startet der 1. FC Bocholt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) sowie freiwilligen Helfern eine Registrierungsaktion im Stadion am Hünting. Gesucht wird der genetische Zwilling der Bocholterin Julia Heyng. Für die 25-jährige Erzieherin stand die Welt Ende Oktober auf einmal still: Diagnose Blutkrebs. Ihre Arbeitskollegin Pia Schniedertöns-Ribeiro sagte, dass die Diagnose vollkommen überraschend kam: „Sie ist nur zum Arzt gegangen, weil sie ein geschwollenes Auge hatte und sich in letzter Zeit etwas schwach gefühlt hatte.“ Der Arzt entnahm eine Blutprobe, den Anruf bekam die 25-Jährige während der Arbeit. „Sie sollte sofort und ohne Umwege ins Krankenhaus gehen“, erzählt Schniedertöns-Ribeiro. Die 25-Jährige macht derzeit einige Therapien durch und ist im Krankenhaus isoliert.
Dabei ist Julia ein totaler Familienmensch und verbringt gerne viel Zeit mit ihrem Partner Jonas und ihren Freunden. Entspannung findet die 25-jährige Bocholterin auf Reisen und beim Reiten. Doch diese selbstverständlichen Dinge des Lebens müssen für Julia gerade warten, sie muss erst wieder gesund werden.
Pia Schniedertöns-Ribeiro ist es auch, die die Aktion mit weiteren freiwilligen Helfern beim 1. FC Bocholt auf die Beine stellt: „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung. Nach unserer Anfrage hat der Verein sehr schnell ermöglicht, dass die Registrierungsaktion beim kommenden Heimspiel durchgeführt werden kann.“
Registrierung im Stadion von 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Alle Besucher finden dann auf dem Stadionvorplatz einen Stand mit einem großen Banner der DKMS. Schniedertöns-Ribeiro: „Dort sind wir dann mit einem Team vor Ort und begleiten die Personen durch die Registrierung.“ Wichtig ist nur, dass alle Personen, die sich registrieren möchten, ihr Smartphone mitbringen, denn Registrierung verläuft größtenteils online. Nur der in wenigen Sekunden erfolgte Wangenabstrich findet dann noch händisch vor Ort statt.
Positiv vorangegangen ist bereits die Profimannschaft des Vereins. Am Dienstagabend haben sich die Spieler, die noch nicht in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei aufgeführt sind, registriert. Vize-Kapitän Marc Beckert: „Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein. Es dauert nur wenige Minuten, sich zu registrieren. Es besteht dann aber die Möglichkeit, einem anderen Menschen das Leben zu retten.“ Dietmar Hirsch, selbst seit vielen Jahren registriert, appelliert an die Fans des Vereins: „Unseren 1. FC Bocholt zeichnet das familiäre Umfeld und der große Zusammenhalt aus. Wir bitten euch, zahlreich dem Aufruf zu folgen und sich am Samstag zu registrieren.“ Die Möglichkeit zur Registrierung besteht ab 12:30 Uhr bis 17 Uhr.
Letzte Aktion im Jahr 2016 rettet einjähriges Mädchen das Leben
Der 1. FC Bocholt führte zuletzt 2016 eine DKMS-Registrierungsaktion durch. Damals wurde nur wenige Monate später der Pressesprecher und damalige Mitinitiator Benjamin Kappelhoff als potenzieller Spender identifiziert. Durch seine in Köln durchgeführte Stammzellenspende konnte ein einjähriges Mädchen aus Australien gerettet werden, das heute als geheilt gilt. „Ich kann aus Erfahrung sagen, welch tolles Gefühl es ist, mit relativ geringem Aufwand ein Menschenleben zu retten. Daher kann ich auch nur jedem von Herzen empfehlen, sich für die DKMS zu registrieren.“
Wer sich nicht beim Heimspiel gegen den FC Schalke 04 II vor Ort registrieren lassen kann, hat am 9. Dezember in der kleinen Turnhalle der Gesamtschule an der Büssingstraße in Rhede von 11 bis 15 Uhr die Möglichkeit dazu.
Arten der Stammzellenspende
Registrieren können sich alle Personen ab 17 Jahren, Spender müssen 18 Jahre alt sein. Das Höchstalter für eine Stammzellspende liegt aus gesundheitlichen Gründen bei 55 Jahren. Jede Registrierung kostet die DKMS Geld, weshalb für sie auch Spenden wichtig sind. Wer sich registrieren lassen möchte, kann dies aber natürlich nach wie vor kostenlos machen.
Stammzellenspender müssen nahezu gleiche Gewebemerkmale aufweisen, teilt die DKMS mit. Die Organisation ist weltweit tätig, wer sich registrieren lässt, wird in die Datenbank aufgenommen und kommt auch für andere an Blutkrebs erkrankte Menschen als Spender in Betracht, sofern die Gewebemerkmale passen.
Bei der Spende gibt es zwei mögliche Arten der Stammzellenentnahme. Zum einen die klassische Entnahme von Zellen aus dem Beckenkamm oder aus der Blutbahn. Welche Art für den Patienten besser ist, entscheiden die Ärzte. Die DKMS übernimmt bei beiden Verfahren die Kosten und den Verdienstausfall der Spender.
Wer die DKMS finanziell mit einer Spende unterstützten möchte:
DKMS Spendenkonto
IBAN: DE79 7004 0060 8987 0006 06
Verwendungszweck: JHR001, Julia