KOMMENTAR: Augen zu und durch bei der Rathaussanierung



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Wirklich überrascht hat sie nicht, die Ankündigung des Bürgermeisters, dass sich die Kosten für die Rathaussanierung um 20 Prozent auf nun 78 Millionen Euro erhöhen. Es wir nun mal momentan alles teurer, oder? Überraschend war eher, wie die Politik im Rat mit dieser Nachricht umging. Beifall von allen Seiten, weil die Verwaltung zusätzlich sieben Millionen Euro Fördergelder ausfindig gemacht und sich in der umstrittenen Frage der Foyer-Tieferlegung als standhaft erwiesen hatte.

Damit nicht genug: SPD-Fraktionssprecher Martin Schmidt, längst ein zuverlässiger Mehrheiten-Bringer für die CDU, geriet förmlich ins Schwärmen ob der Schönheit des künftigen Gebäudes. Monika Ludwig (Die Grünen) sprach gar von einem „Leuchtturmprojekt“. Einzig die Soziale Liste nannte die Sanierung heute in einer Pressemitteilung Steuergeld-Verschwendung und „Fass ohne Boden“.

Ab sofort gilt also „Augen zu und durch“. Damit ist die Taktik der Verwaltung aufgegangen. Sie hat vor drei Jahren mit dem Auszug der Gebäudewirtschaft und dem schrittweisen Umzug der Ämter an die Kaiser-Wilhelm Straße Fakten geschaffen – ohne genauen Plan, ohne Alternativen ernsthaft zu prüfen, ohne gesicherte Kostenschätzung und vor allem ohne die notwendigen Genehmigungen. Die liegen erst heute vor – zumindest fast. Denn ein Restrisiko eines Ministerentscheides gibt es bei der Foyer-Tieferlegung nach wie vor, wie Bürgermeister Kerkhoff auf Nachfrage von Gisbert Bresser (CDU) eingestand. 

In der Politik scheint sich Fatalismus breitzumachen. Merke: Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist…

  1. Das war noch nicht der letzte Schlag. Ich habe es bereits vor einem Jahr und auch vor einigen Monaten gesagt und geschrieben. Die komplette Sarnierung wird nicht unter 100 Millionen ablaufen. Das da alle Parteien mitziehen stimmt mich doch traurig und auch nachdenklich wie es in Bocholt bestellt ist. Hätte man auf die Bürger gehört, dessen Vertreter sie sind, hätte es die Sarnierung gar nciht gegeben und das wäre auch gut so. Nur mit dem Trick über den Denkmalschutz hat die Verwaltung mal wieder alle gelinkt, aber da reden wir mal lieber nicht von. In Schilda ähhhh ich meine Bocholt läuft so einiges schief.

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