KOMMENTAR: Bocholt kann aufatmen!

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Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER
117 Millionen Euro Kaufsumme für den Kernbereich eines Konzerns mit 710 Millionen Euro Jahresumsatz – das hört sich zunächst nach einem Verramsch-Geschäft zwischen Autoneum und Borgers an. Doch die Schweizer müssen jede Menge (finanzielle) Altlasten übernehmen. Das relativiert den Deal. Außerdem stand Insolvenzverwalter Kebekus unter Zeitdruck. Das machte seine Verhandlungsposition nicht gerade besser.

Wichtiger als das Geld ist ohnehin die Perspektive, die sich der angeschlagenen Bocholter Unternehmensgruppe jetzt bietet. Die Schweizer sind alte Bekannte. Sie arbeiten in der gleichen Branche, wenn auch nicht unbedingt mit den gleichen Materialien. Insofern kann Borgers durchaus eine umfassende Ergänzung sein. Das wiederum nährt die Hoffnung, dass die neuen Eigentümer nicht allein an den Marktanteilen und dem Know-how, sondern auch am Portfolio und vor allem an der gut ausgebildeteten Belegschaft interessiert sind.

Letztere kann sich zumindest sicher sein, dass die neuen Eigentümer Geld genug haben, um auch langfristig die Löhne zu zahlen. Und das ist bei all den Negativschlagzeilen der vergangenen Jahre eine gute Nachricht. Bocholt kann aufatmen. Es hätte wesentlich schlimmer kommen können…

Lesen Sie dazu auch unsere Berichte „Schweizer Autoneum-Konzern kauft Borgers für 117 Millionen Euro„, „Autoneoum – ein global agierender Konzern mit 1,7 Milliarden Euro Jahresumsatz“ und „CEO Holzammer: „CEO Holzammer: Ein Meilenstein in der Geschichte beider Unternehmen

Foto: Autoneum

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